Starke Ice Tigers, doch die Adler waren noch stärker

29.9.2012, 11:00 Uhr
Starke Ice Tigers, doch die Adler waren noch stärker

© Eibner-Pressefoto

Am Ende zogen sie nach hartem Kampf und einer durchaus ansprechenden Leistung nur knapp mit 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) den Kürzeren. Der Anschlusstreffer zum 2:3 durch  Yan Stastny fiel elf Sekunden vor Schluss und damit leider zu spät. 

Von Anfang an verkauften sich die Ice Tigers gut. Auch vor den Adlern zeigten sie keinen Respekt, Verteidiger Rob Leask hatte sogar gleich in der ersten Minute die erste Chance des Spiels. Doch auch in Mannheim folgte eine schnelle Tigers-Zeitstrafe (gegen Yasin Ehliz), kurz darauf rettete Keeper Tyler Weiman gerade sensationell gegen Magowan.

In der elften und 13. Minute setzte auch Ryan Bayda Duftmarken mit zwei Chancen für die Tigers, für die dann wenig später Leonhard Pföderl mit seinem ersten DEL-Tor sogar die Führung erzielte, als der 19-Jährige einen Konter mit einem Schuss durch die Beine von Endras wie ein alter Hase veredelte.

Die zweite Zeitstrafe gegen die Tigers im ersten Drittel (gegen Leask) nutzten die Adler dann aber zum Ausgleich. Die beste Powerplaymannschaft der DEL spielte Verteidiger Janik frei, der den Puck zum 1:1 ins Netz hämmerte (17.). Es hätte freilich auch anders kommen können in dieser Phase – denn während dieser Unterzahl hatte zuvor Ehliz bei einem Konter großes Pech, als sein Schuss nur am Pfosten landete (16.). Wenn die Tigers mit 2:0 in Führung gegangen wären...

Die Adler machten vor 9564 Zuschauern viel Druck, somit erzwangen sie Fouls der Nürnberger, die zu Beginn des zweiten Drittels zu einigen Strafzeiten führten. Sechs der ersten acht Zeigerumdrehungen mussten die Schützlinge von Trainer Jeff Tomlinson in Unterzahl über sich ergehen lassen: Da lag es vor allem am überragenden Weiman, dass es keine weiteren Gegentreffer gab – und dann auch mal am Pfosten, den Plachta in der 29. Minute anvisiert hatte. Erst in der 31. Minute setzten auch wieder die „Eistiger“ ein Zeichen; Patrick Reimer, der bis dahin nicht so sehr aufgefallen war, hatte Bayda bedient, der jedoch in Endras seinen Meister fand.

Den ersten Führungstreffer in der 36. Minute hatten sich die Mannheimer aufgrund ihrer vorherigen Dominanz zwar verdient, aber für die Nürnberger – und vor allem aus Weimans Sicht – fiel das Tor trotzdem unglücklich: Erst im dritten Nachschuss nämlich konnte Ullmann den tapferen Tigers-Goalie endlich bezwingen.

Schließlich wurde die Dominanz der Adler größer: Das 3:1 schien nur noch eine Frage der Zeit; es fiel, als Connor James die einzige Strafe im letzten Drittel absitzen musste (53.). Trotzdem: Hut ab vor den Ice Tigers – denn die gaben sich immer noch nicht geschlagen. 135 Sekunden vor Schluss nahm Tomlinson seinen Keeper Weiman zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Referees übersahen dies zunächst, wollten Nürnberg eine Strafe wegen zu vieler Spieler aufbrummen, bemerkten zum Glück aber noch rechtzeitig ihren Irrtum. Leider fiel das 2:3 durch Stastny elf Sekunden vor der letzten Sirene zu spät, zum 3:3 reichte es nicht mehr.

Fazit: Auch wenn es letztlich ein verdienter Sieg für die Mannheimer war; die Nürnberger haben sich teuer verkauft – und können schon am Sonntag (16.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Straubing Tigers wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Coach Tomlinson lobte beide Mannschaften („Es war ein sehr gutes Spiel“), sagte aber auch: „In so einer Partie darf man nicht so viele Strafzeiten bekommen, da muss man disziplinierter und auch etwas schlauer spielen.“

Mannheim: Endras – Sifers, Belle; Janik, Wagner; Reul, N.Goc – Glumac, M. Goc, Kink; Mitchel, Ullmann, Magowan; Maurer, Lehoux, Arendt; Plachta, El-Sayed, Y.Seidenberg; Höfflin / Nürnberg: Weiman – Nowak, Borer; Pollock, Leask; Butenschön, Festerling; Schüle – Reimer, Stastny, Bayda; Kaufmann, Jaspers, James; Frosch, Buzas, Chouinard; Pföderl, Ehliz, Rupprich / SR: Piechaczek/Nord (Ottobrunn/Schweden) / Zuschauer: 9564 / Strafminuten: Mannheim vier – Nürnberg 14 (Festerling vier, Ehliz, Leask, Bayda, Pollock, James je zwei) / Tore: 0:1 (13:35)

Pföderl (Ehliz), 1:1 (16:20) Janik (5-4), 2:1 (45:31) Ullmann, 3:1 (52:25) Plachta (5-4), 3:2 (59:49) Stastny (Chouinard/Bayda, 6-5).

NHL sagte alle Vorbereitungsspiele ab

Im festgefahrenen Tarifstreit hat die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL nun auch den Rest ihrer Vorbereitungsspiele abgesagt. Damit wird ein planmäßiger Start der neuen Saison am 11.Oktober immer unwahrscheinlicher. Die Liga begründete die Streichung der zweiten Testspielwoche mit der weiterhin fehlenden Einigung auf einen neuen Tarifvertrag mit den Spielern. Schon seit dem 16.September sind mehr als 700 Profis von ihren Vereinen ausgesperrt.
 

Keine Kommentare