Sturm jagt jetzt über längere Distanzen

1.10.2020, 09:40 Uhr
Sturm jagt jetzt über längere Distanzen

© Theo Kiefner

Die aussichtsreichsten Titelanwärterinnen um Vereinskollegin Maria Kerres erhöhten früh die Schlagzahl und zogen so das Feld auseinander. Statt in die typischen taktischen Manöver eines Meisterschaftsrennens zu geraten, "konnte ich mich auf meinen eigenen Rhythmus konzentrieren", konstatiert Vanessa Sturm, die mit dem sonntäglichen Ausflug nach Erding am Ende hochzufrieden war. In 19:17 Minuten reichte es für die 23-Jährige aus Postbauer-Heng im Trikot des SWC Regensburg zwar nur zu Platz 8 unter der bayerischen Elite, aber dafür zu einer neuen persönlichen Bestzeit über die 5000 Meter.

"Noch vor wenigen Wochen ließ sich ja kaum einschätzen, was ich drauf habe", erklärt Sturm. Schließlich sah sich der Schützling aus der Wolfsteiner Trainingsgruppe von Hans Lang nach den üblichen Vorbereitungstests im Februar jäh von einer hartnäckigen Knochenhautreizung am Schienbein ausgebremst. Zu den Belastungen vor dem Abschluss ihres dualen BWL-Studiums empfand sie dann die Corona-Einschränkungen "nur noch als Tropfen auf den heißen Stein". Als sich das bislang auf den kürzeren Mittelstrecken bis 3000 Meter etablierte Ausdauer-Ass ab Mitte Juli wieder in Richtung ihres Pensums von 40 bis 45 Kilometern pro Woche bewegte, fehlten vor allem die Spritzigkeit und Tempohärte. Speiste sich die Wettkampf-Routine in den Vorjahren aus einer vielfachen Zahl an Starts, verlegte sich Sturm bei lediglich einer handvoll Gelegenheiten auf längere Distanzen. "Da kommt der Rückstand weniger zum Tragen, ich habe mich schnell wohl gefühlt." Gleichzeitig profitierten die Gelenke von den schonenderen Schotter- oder Waldböden abseits der Tartanbahn.

Anspruch für 2021

Trotzdem möchte Vanessa Sturm die klassische Stadionluft in Zukunft nicht missen und ihrem Leistungsanspruch 2021 im ersten offiziellen Jahr bei den Erwachsenen auf den 3000 und 5000 m treu bleiben. "Ich habe in den vergangenen Monaten gelernt, wie wichtig die Gesundheit ist. Aber auch, wie viel mir das Laufhobby bedeutet." Dabei hält sie den starren Blick auf hypothetische Podestplatzierungen auf bayerischer Ebene für kontraproduktiv, sondern orientiert sich am vorrangigen Ziel, die eigene Zeit zu verbessern.

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