Tennistalent Yannik Kelm in Top40 seines Jahrgangs

1.2.2021, 12:46 Uhr
Tennistalent Yannik Kelm in Top40 seines Jahrgangs

© Foto: Michael Matejka

Der Weg nach oben, an die Spitze des Tennis, ist ein weiter. Er ist hart, mit Entbehrungen verbunden, aber Yannik Kelm ist fest entschlossen, ihn zu gehen. Den vergangenen Freitag verbrachte der 15-Jährige in Mannheim, wo er am Privatgymnasium Schwetzingen eine Schulaufgabe schreiben musste. Am Samstag stand er dann schon wieder in der Halle am Valznerweiher, um mit seinem Trainer Daniel Uhlig zu arbeiten.

Während überall im Land Sportstätten geschlossen sind und die Menschen versuchen, sich irgendwie fitzuhalten, verbringt Yannik Kelm auch während des Lockdowns viel Zeit damit, an sich und einer möglichst schönen Zukunft zu arbeiten. Als Mitglied des Bundeskaders des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) darf er weiterhin trainieren, was er entweder mit Uhlig auf dem Platz oder mit einem eigenen Fitnesstrainer in einem kleinen Studio macht.

Mit zehn Jahren zum FCN

Die Liebe zum Tennis entdeckte er schon als Kind daheim in Burgoberbach (Landkreis Ansbach). "Mein Vater liebt Tennis, mit ihm habe ich auch angefangen zu spielen", erinnert sich Kelm. Mit jedem Spiel wurde er ein bisschen besser, gewann seine ersten Turniere – und trainierte daraufhin noch mehr.

Mit zehn Jahren wechselte er nach Nürnberg, um der noch jungen Karriere einen weiteren Schub zu geben. Der 1. FC Nürnberg war einst eine große Nummer im Tennis, inzwischen spielen die Herren in der drittklassigen Regionalliga. Dort soll Kelm in der neuen Saison aufschlagen und Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln – mit einigen Profis sowie Spielern aus der Region will der FCN auch irgendwann wieder in die zweite Bundesliga aufsteigen.

Ein Sommer in Österreich

Im vergangenen Jahr spielte das Talent beim Nürnberger HTC in der Landesliga, mitunter gegen Männer, die seine Väter sein könnten, die natürlich noch mehr Kraft, Athletik und auch Erfahrung haben. Dennoch gewann der 15-Jährige einige Spiele, "die Gegner waren nicht viel besser", erinnert er sich. In Österreich standen sich Uhlig und sein Schüler im Sommer 2020 sogar auf dem Platz gegenüber, weil dort eine normale Saison gespielt wurde.

Dennoch war es kein einfaches Jahr für einen aufstrebenden Tennisspieler wie Yannik Kelm. Als Mitglied des Nachwuchskaders des DTB durfte er zwar fast ohne Pause trainieren, auch Lehrgänge gab es einige. Doch gerade die internationalen Turniere, auf denen er sich mit den Talenten aus aller Welt messen kann, fielen wegen der Corona-Pandemie beinahe komplett aus. "An Spielpraxis fehlte es zwar nicht, wohl aber an Matchpraxis auf hohem Niveau", sagte Vater Norbert kürzlich der Fränkischen Landeszeitung.

Ziel: Jugend-Grand-Slams

Zu Beginn des neuen Jahres durfte sich sein Sohn bei zwei Turnieren der International Tennis Federation (ITF) in Hessen beweisen – unter strengen Sicherheitsvorkehrungen spielte er sich einmal bis ins Viertelfinale, im Doppel sogar bis ins Halbfinale. In der Junioren-Rangliste der ITF kletterte er damit auf Platz 520, derzeit gehört er weltweit zu den 40 besten Talenten seines Jahrgangs 2005. Es ist eine schöne Momentaufnahme und eine Bestätigung, dass sich die harte Arbeit auszahlt. Zufrieden ist er damit aber noch lange nicht, irgendwann möchte er bei den Jugend-Grand-Slams mitspielen und dort auch Punkte sammeln.


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Und natürlich träumt Yannik Kelm davon, es eines Tages auf die ganz große Bühne des Tennissports zu schaffen, bei den Grand Slams vor vielen Zuschauern aufzuschlagen und Spiele zu gewinnen. Talent alleine reicht dafür aber nicht, es braucht auch Glück, Sponsoren, die einen unterstützen, "wir schauen, dass er am Boden bleibt und versuchen, den Spaß am Tennis hochzuhalten", sagt Trainer Uhlig, "das andere kommt irgendwann von alleine, wenn man so fleißig ist." Es ist, weiß auch Yannik Kelm, "noch ein weiter Weg".

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