Tuspo entscheidet das Frankenderby in Erlangen klar für sich

30.11.2016, 06:00 Uhr
Tuspo entscheidet das Frankenderby in Erlangen klar für sich

© Klaus Thielking-Riechert

Ein halbes Jahrzehnt mussten sie darauf warten, und nun bot sich endlich die Gelegenheit. Die Gelegenheit auf eine Revanche, denn 2011 fegte der TB Erlangen den fränkischen Mannschaftskollegen aus Heroldsberg vom Platz. Neue Saison, neues Glück, wie es im Basketballjargon heißt.

Denn trotz lautstarker Unterstützung aus den Fanreihen verloren die Erlanger diesmal gegen den Turn- und Sportverein. Für den Turnerbund Erlangen stand das Match von Anfang an nicht unter einem guten Stern. Viele Spieler fielen wegen Krankheit und Verletzungen aus, so auch Körbe-König Leon Schindler. Mit Unterstützung aus der zweiten Liga traten sie dennoch dem Tabellenzweiten entgegen. Schließlich hieß es zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder: Der Sieger bleibt in der Region. Die Gruppeneinteilung hatte jahrelang ein Aufeinandertreffen der Teams verhindert. Umso heißer waren die Fans auf die lang erhoffte Wiederholung des Franken-Derbys. Doch auch die Anfeuerungsrufe der Zuschauer konnten die Niederlage des Tabellenvierten Erlanger nicht verhindern. Schon im ersten Viertel zog der TuSpo mit 23:11 davon. Den ersten Freiwurf der gesamten Partie verwandelte Heroldsberger Philipp Baumeister nach einem Wurffoul souverän.

Im Punkterückstand eröffnete Erlangen dann das zweite Viertel allerdings mit dem ersten Treffer, parierte auch den Gegenkonter der Heroldsberger. Und dann schienen beide Mannschaften endlich im Spiel angekommen zu sein, attackierten, konterten und fischten Rebounds aus der Luft. Auf beiden Seiten gleichermaßen. Doch irgendwie saßen die Würfe bei den Erlangern nicht so richtig.

„Der TB hat mindestens zehn Punkte verschenkt, weil sie die Korbleger einfach nicht getroffen haben“, erkannte auch der Co-Trainer der Heroldsberger, Michael Kolb. Er war für den Erkrankten Teamcoach Selzle eingesprungen. „Ihre Defense war klasse, aber im Angriff waren wir einfach souveräner.“ Dementsprechend ging sein Team auch mit 37:25 in die Pause.

Letztendlich scheiterte Erlangen also an der fehlenden Treffsicherheit. Technisch zeigten die Spieler trotzdem klar ihr Bayernliga-Können. So dribbelte sich Benjamin Kalender oftmals an den Gegnern vorbei und platzierte auch die Hälfte seiner Freiwürfe sicher im Netz. Auch der Rest des Teams kämpfte, und zum Ende der dritten Halbzeit hin war zum ersten Mal ein kleiner Einbruch bei den Heroldsbergern zu erkennen. Auf einmal kamen auch dort die Dreier zu schief, zu steil oder zu kurz. So bauten sie die Führung nicht mehr allzu weit aus, der TB folgte mit 53:36 Punktedifferenz.

Doch mit ein paar schlechten Pässen rückten die Erlanger schließlich weiter ab in den Rückstand, trotz einer ganze Salve von Freiwürfen im letzten Viertel. Sogar zwei Treffer in Folge gelangen — die dann fünfzehn Sekunden vor Schluss aber nichts mehr am Spielausgang änderten. Wolfgang Vogt und seine Mannschaft sind dennoch zufrieden. „Dafür, dass wir mit einer geschwächten Mannschaft einem Gegner gegenüber standen, der sonst Spiele im 80-Punkte-Bereich gewinnt, haben wir uns wirklich klasse geschlagen.“ Die Erlanger gaben alles, sie kämpften verbissen und zeigten vollen Körpereinsatz. Schlussendlich nutzte der TuSpo seine Chance auf Revanche und entschied das Franken-Derby mit 66:48 für sich.

TB Erlangen: Dorberth (15), Grünert (6), Hofmann (2), Kalender (9), Meier, Ritzer (3), Rothberger (4), Schmidt (2), Vogt (7), Wagner.

Keine Kommentare