Überraschend erfolgreich: Tennis-Herren des SC Eltersdorf
3.8.2020, 11:00 UhrDen richtigen Social-Media-Manager haben sie jedenfalls engagiert. Kaum war die neue Mannschaft gegründet, ploppte der passende Account auf Instagram auf: Als "sceltersdorf–tennis–00" teilen die Sportler seither freudig, wie es ihnen auf den Tennisplätzen der Region ergeht. Spannend ist das, schließlich ist es auch für viele von ihnen das erste Mal. Denn eigentlich sind die Mitglieder des Eltersdorfer Herren-Teams gar keine Tennisspieler.
"Wir haben uns überlegt: Was darf man in diesem Jahr überhaupt noch machen?", sagt Lukas Bernet. Er selbst spielt in seiner Freizeit normalerweise Hockey. Doch dort, meint der 28-Jährige, war schnell klar, dass es wegen Corona sobald nicht weitergehen würde. Im Tennis hingegen ist der Liga-Betrieb längst wieder erlaubt. "Ich habe früher auch gespielt, doch in den Jahren zuvor haben immer die Leute gefehlt, um eine Mannschaft zu melden."
Die meisten Freunde von Lukas Bernet sind ebenfalls Sportler, und vor Corona hatten sie an den Wochenenden immer etwas vor. Lukas Bernet ging es genauso: "Zwar habe ich in der Liga Tennis gespielt, doch niemals alle Spiele machen können." Hockey ging immer vor. Doch jetzt ist eben erst einmal kein Hockey. Schnell fanden sich im Frühjahr 15 Männer und gründeten die Tennis-Mannschaft des SC Eltersdorf.
Darunter Lukas’ Bruder Jost Bernet vom Turnerbund Erlangen, aber auch der Kapitän des NHTC, Frederik Wolf. Sorgen, dass alle komplett auf Tennis umzusteigen, müssen sich die etatmäßigen Mannschaften nicht machen, meint Lukas Bernet. Wolf wird beispielsweise beim Tennis ausfallen, wenn es mit dem NHTC in der Bundesliga wieder losgeht.
Gemeldet hat sich das SCE-Team für die unterste Liga, nachdem es in der Vorsaison gar keine Quecken-Mannschaft bei den "Herren 00" gegeben hatte. Jetzt klappt es ganz gut. "Wir sind relativ erfolgreich, weil wir im Gegensatz zu den anderen Mannschaften in der Liga sportlicher aufgestellt sind", sagt Bernet. "Ein paar von uns haben früher schon gespielt, manche sind komplett neu und üben erst einmal nur." Training ist immer freitags, "damit man danach noch zusammen das Wochenende einläuten kann", sagt Bernet.
Gibt es eine Meisterfeier am Goldstrand?
Der Spaß steht im Vordergrund. Doch Ehrgeiz bringen die Sportler natürlich auch mit. "Man merkt, dass es eine Einzelsportart ist", sagt Lukas Bernet. "Es gibt Leute, die nicht so fit wirken. Doch verbissen sind sie alle. Jeder will sein Spiel gewinnen. Für uns ist es trotzdem vor allem ein Spaß-Projekt", sagt Bernet. "Wenn man mit vier, fünf guten Freunden Heimspiele hat oder auswärts zusammen fährt, macht es Spaß. Schön ist, wenn man noch den sportlichen Wettkampf dabei hat."
Einfach so mitspielen wollen die Eltersdorfer jedoch auch nicht. "Unser Ziel ist der Aufstieg", sagt Lukas Bernet, wobei der in der wegen Corona verkürzten Saison noch nicht möglich ist. Nach fünf von sechs Spieltagen aber steht Eltersdorf mit vier Siegen und einem Unentschieden an der Tabellenspitze. "Das wollen wir halten." Wird der SCE Meister, will sich das Team mit einer "schönen Mannschafts-Abschlussfeier" belohnen. Ein Vorschlag aus einem Instagram-Post: eine Aufstiegsfahrt an den Goldstand.
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