Ungeduld bei Trainern: Funkel fordert mehr Respekt

17.10.2018, 18:53 Uhr
Auch Friedhelm Funkel sieht dem schnelllebigen Trainergeschäft kritisch entgegen.

© Marius Becker/dpa Auch Friedhelm Funkel sieht dem schnelllebigen Trainergeschäft kritisch entgegen.

"Der Umgang mit Trainern ist mittlerweile unsäglich. In Frankfurt haben die ersten ja auch schon nach wenigen Spielen nach einer Ablösung meines Kollegen geschrien. Das ist lächerlich", sagte der 64-jährige Funkel am Mittwoch mit Blick auf Adi Hütter von Eintracht Frankfurt. 

Auch der ehemalige Trainer des 1. FC Nürnberg Dieter Hecking sorgt sich um den Respekt vor Fußball-Lehrern und wirbt um mehr Vertrauen der Vereine in die Arbeit seiner Kollegen. "Mir missfällt, wie schnell unsere Arbeit schlechtgeredet wird. Die Ungeduld, die sich inzwischen schon nach zwei, drei schwächeren Spielen breitmacht, ist völlig überzogen", klagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach in der Sport Bild. "Wenn wir wirklich nur noch nach den nackten Ergebnissen der letzten vier, fünf Wochen beurteilt werden, dann brauchen wir künftig nur noch von einer bis zur nächsten Länderspielpause zu denken. Diese Entwicklung halte ich für gefährlich."

"Wir Trainer haben alle ein Problem"

Hecking ergriff Partei für seinen am 7. Oktober beim VfB Stuttgart freigestellten Kollegen Tayfun Korkut. "Ich habe gelesen, dass Tayfun Korkut seit seinem Amtsantritt aus 21 Spielen 36 Punkte geholt hat. Ohne die Hintergründe der Entlassung zu kennen, sage ich: Wenn so eine Bilanz nicht ausreicht, um als Trainer des VfB Stuttgart auch mal eine schwächere Phase überstehen zu können und Vertrauen zu genießen, haben wir Trainer alle ein Problem."

Zudem verwies Hecking auf die jüngste Diskussion über den neuen Münchner Coach Niko Kovac: "Der FC Bayern galt unter Niko Kovac vor drei Wochen noch als unschlagbar. Zwei Spieltage später wird von einer Kovac-Krise gesprochen. Da stimmt im Moment etwas ganz grundsätzlich nicht."

 

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