Verbeek sauer: Ist Robben der "liegende Holländer"?

11.2.2016, 11:00 Uhr
Diese Szene erregt die Gemüter: Arjen Robben (li.) hebt nach dem Kontakt mit Jan Simunek ab.

© dpa/Jonas Güttler Diese Szene erregt die Gemüter: Arjen Robben (li.) hebt nach dem Kontakt mit Jan Simunek ab.

Und wieder einmal wird über Arjen Robben gestritten. Nach Bayerns ungefährdetem 3:0-Sieg im Viertelfinale des DFB-Pokals spricht alles über die Rolle des niederländischen Flügelstürmers. Genauer: Über die Szene in der 42. Minute. Das Foul von Jan Simunek an Robben im Strafraum wertete Schiedsrichter Bastian Dankert als Notbremse - der Tscheche in Diensten des VfL musste mit Rot vom Platz. Zwar verschoss Thomas Müller den Foulelfmeter, dennoch war es die Schlüsselszene der Partie.

In Unterzahl stand der Revierklub, der in der Anfangsphase zwei gute Chancen von Simon Terodde nicht nutzen konnte und bis zum 0:1 sogar die bessere Mannschaft war, am Ende auf verlorenem Posten. "Wir wurden viel zu sehr bestraft mit Rot und Elfmeter. Mit elf Mann ist es schon schwer genug, gegen Bayern zu gewinnen. Mit zehn ist es fast unmöglich", sagte VfL-Trainer Gertjan Verbeek. Selbst Robben räumte ein, die Rote Karte sei eine "harte" Entscheidung gewesen. "Aber ich habe die Regel nicht gemacht." Pep Guardiola pflichtete dem bei: "Die Regel ist lächerlich. Ein Elfmeter ist genug."

Verbeek: "Wenn Robben Kontakt spürt, geht er liegen"

Nicht nur der Platzverweis an sich, auch die Aktion von Robben regte die Gemüter auf. Denn Verbeek monierte eine Schwalbe und tobte in der ihm eigenen Art bei der ARD : "Normal bin ich stolz, Holländer zu sein. Aber das war nie Elfer und nie Rot. Wenn Robben Kontakt spürt, geht er liegen – das weiß ja jeder von ihm."

Unmittelbar danach legte er beim Bezahlsender Sky nach: "Das ist ein Kontakt, aber kein Foul. Fußball ist noch immer ein Kontaktsport. Er sucht das Bein und fällt zu Boden. Das ist dann eine Schwalbe." Bochums Sportdirektor Christian Hochstätter befand, die Szene sei "ein Witz" gewesen.

Das sah der Protagonist naturgemäß anders, denn Robben konstatierte: "Es war ein klares Foul." Ein Kontakt lag zweifellos vor, auf Foul zu entscheiden war sicherlich keine Fehlentscheidung - und doch übertrieb es der Niederländer irgendwie erneut.

Bekanntlich ist er durchaus dafür berühmt-berüchtigt, durch eine gewisse Theatralik dem Schiedsrichter verdeutlichen zu wollen, dass er gefoult wurde. So geistern einige Bilder und Videos von Robben aus vergangenen Partien durchs Netz, in denen er mit ausgebreiteten Armen und schmerzverzerrtem Gesicht durch die Stadien der Republik fliegt. Dieser Ruf sorgt dafür, dass alle "Fouls" an ihm zum Streitfall geraten. Selbst wenn ein Kontakt vorliegt.

Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer holte nun am Donnerstag im Sky-Interview zum Gegenschlag aus: "Die Schiedsrichter können nicht anders entscheiden. Man kann nicht ins Persönliche gehen, wie Verbeek das gemacht hat. Und ich kann nicht akzeptieren, wenn ein Trainer, der eine Vorbildfunktion hat, auf einen unserer Spieler losgeht."

 

 

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