Vier für Valerien: Vitamin C gegen die Phantomschmerzen

29.8.2014, 05:48 Uhr
Club-Coach Valerien Ismael und seine Schützlinge wollen zurück in die Erfolgsspur - bestenfalls schon bei Union Berlin.

© Sportfoto Zink Club-Coach Valerien Ismael und seine Schützlinge wollen zurück in die Erfolgsspur - bestenfalls schon bei Union Berlin.

"Pannen-Patrick" oder Retter Rakovksy? Zugegeben, die 0:1-Heimpleite gegen den FSV Frankfurt hatte mehrere Rabenväter. Im Gedächtnis bleibt allerdings zwangsläufig das Gegentor des Tages - der entscheidende Fehler von Patrick Rakovksy. Die weiterhin malade Muskelhülle von Stamm-Zerberus Raphael Schäfer legt ihr Veto gegen ein Schäfer-Stündchen in der Alten Försterei ein. So erhält der in seinen wenigen Club-Spielen meist wacklige Rakovsky eine weitere Bewährungschance. Der Ausgang ist offen: Die Retter-Rolle winkt dem Youngster, der im Zuge seiner Verpflichtung einst als eines der größten deutschen Torwart-Talente avisiert wurde, ebenso wie erneut das unschöne Etikett: Achillesferse zwischen den Pfosten.

Vitamin C - neuer Schub oder chronischer Schüttelforst? Daniel Candeias und Ondrej Celustka - der Club klammert sich dieser Tage an seine beiden Neuverpflichtungen. Ersten Eindrücken nach, die der Namengeber dieser Rubrik vermittelt, vielleicht sogar berechtigt. Der Portugiese - Flügelflitzer mit sieben Vereinen in sieben Jahren - und sein neuer tschechischer Teamkollege - direkt aus der Arbeitslosigkeit an den Valznerweiher geholt  - tragen allerdings Fragezeichen in ihrer Vita. Doch vielleicht ist für die beiden Mitzwanziger ja gerade Nürnberg die Adresse, um sportliche Ambitionen in Taten zu überführen und das kränkelnde Nürnberger Flügelspiel spürbar zu beleben. 

Der Mintal-Faktor - das Ende der Phantomschmerzen? Beim ersten Tête-à-Tête mit Union war Marek Mintal - lebende Club-Legende und Co-Trainer  - nicht dabei. Ein Fakt, der trotz der historischen Verdienste des slowakischen Schützenkönigs wenig überrascht. Im September 1940 besiegt der FCN die Köpenicker auf deren Spielwiese 1:0, behält im Pokal-Achtelfinale so die Oberhand. Knapp 77 Jahre später ist Mintal in Berlin dann aber dabei. Nicht in der Wuhlheide, sondern rund 30 Kilometer westlich - im Olympiastadion. Er trifft und wird von Fernando Meira vom Feld getreten, sein Club zum vierten Mal Cup-Sieger. Doch auch mit Union kennt sich das Phantom bestens aus: In seiner Debütsaison traf es beim 3:0 in Nürnberg einmal, beim Wiedersehen in der Alten Försterei (5:3) doppelt. Wenn Mlapa & Co. Rat brauchen... Ein Experte, der mit seinem Club liebt und leidet, steht bereit. 

Der Mattuschka-Faktor - Düwelt's bei Düwel? Torsten Mattuschka ist Berlins Marek Mintal. Mit dem Unterschied, dass “Tusche“ - so der Spitzname des Standard-Spezialisten - noch spielt. Eigentlich. Denn Norbert Düwel lässt den Vorzeige-Eisernen nicht ran.

Den Mann also, der in knapp 200 Liga-Partien den Köpenicker Rhythmus vorgab und Raketenbälle abfeuerte. Der Coach nahm Mattuschka nicht nur die Kapitänsbinde weg. Er machte ihn wie jüngst in Bochum zum Kurzarbeiter. Die Degradierung des gewieften Kult-Kickers könnte Düwel noch vor die Füße fallen. Denn die Union-Fans lieben Mattuschka. Bereits vor jedem raffinierten, scharfen oder sonst wie tückischen Freistoß intonieren sie frei nach Frankie Valli and the 4 Seasons: "Torsten Mattuschka, du bist der beste Mann, Torsten Mattuschka, du kannst, was keiner kann". Gegen den Club glückte dem Gepriesenen noch keines seiner Champions-League-tauglichen Kunststücke. Muss ja auch nicht.

 

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