Vier Tore, das gab’s noch nie

18.10.2010, 21:55 Uhr
Vier Tore, das gab’s noch nie

© Sportfoto Zink

Immerhin 33-mal traf bisher ein Tigers-Profi in der DEL-Geschichte dreimal ins Schwarze, zuletzt erst vor knapp drei Wochen Brad Leeb beim 4:2-Sieg über den ERC Ingolstadt. Aber vier Tore, das ist seit diesem Sonntag das alleinige Privileg des 30-jährigen Kanadiers Chouinard, der in seinen jungen Profijahren

90 NHL-Spiele für Montreal, Philadelphia und Minnesota bestritt. Aber der große Durchbruch in der besten Liga der Welt blieb ihm verwehrt.

So versuchte der großgewachsene Stürmer sein Glück in Europa. Über die Stationen Sierre/Schweiz und Straubing landete er schließlich vergangene Saison in Nürnberg. Da unterstrich er mit 17 Treffern (nur Brad Leeb/23 traf öfter) bereits seine Torjägerqualitäten, hatte aber im bisherigen Saisonverlauf eher Ladehemmung. Vor diesem Wochenende standen erst zwei Tore auf seinem Konto – ausgerechnet bei seinem Ex-Klub strafte nun Chouinard seine Kritiker (die gab es zuletzt durchaus) Lügen. „Keine Frage, das ist ein schönes Gefühl. Besonders, dass es in Straubing geklappt hat. Es war eine besondere Nacht, die ich nie vergessen werde“, strahlte Chouinard auch noch am Tage danach über beide Ohren.

„Die Leader müssen jetzt aufstehen und den Mund aufmachen“, hatte Trainer Andreas Brockmann nach der 0:9-Pleite gegen Düsseldorf gefordert. Chouinard fühlte sich wohl angesprochen – jedenfalls präsentierte er sich in Straubing in prächtiger Verfassung, hatte zusammen mit seinen Sturmpartner Vitalij Aab und Dusan Frosch maßgeblichen Anteil am 6:3-Sieg. Klar, dass Brockmann auch heute Abend (19.30 Uhr/live bei Eurosport) im Heimspiel gegen den deutschen Meister Hannover Scorpions auf dieses Trio setzt. „Ich hoffe, das funktioniert auch am Dienstag“, setzt er natürlich wieder auf die Erfolgsgaranten von Straubing, aber nicht nur auf sie.

Coach Brockmann mochte den vierfachen Torschützen vom Sonntag gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen. „In einer solchen Situation braucht man immer die Leader. Sie müssen vorgehen, das haben sie in Straubing gemacht. Sie haben unglaublich reagiert. Da zählt nicht nur das Toreschießen“, zeigte sich der Tigers-Trainer von der gesamten Nürnberger Mannschaft beeindruckt.

Zum Beispiel auch von Torhüter Sebastian Stefaniszin, der den verletzten Patrick Ehelechner bestens vertrat. Auch heute Abend steht der Ex-Iserlohner zwischen den Pfosten, da Ehelechner noch nicht ganz schmerzfrei ist. „Sein Einsatz wäre ein zu großes Risiko“, bemerkte Brockmann.

Einen Sieg kann und will Brockmann für die heutige Partie nicht versprechen, wohl aber, dass sich seine Schützlinge diesmal nach besten Kräften wehren werden. „Entscheidend ist, wie sich die Mannschaft präsentiert. Wir werden alles geben. Mal schauen was dann rauskommt“, harrt der Tigers-Trainer der Dinge, die da kommen.