Weniger Ausländer in der DEL? Ice Tigers nehmen Stellung

13.11.2019, 14:07 Uhr
André Dietzsch (rechts) will junge deutsche Spieler fördern. Damit es in Zukunft mehr Karrieren gibt wie die von Patrick Reimer, der hier ein Ehrentrikot anlässlich seines 900. DEL-Spiels überreicht bekommt.

© Roland Fengler André Dietzsch (rechts) will junge deutsche Spieler fördern. Damit es in Zukunft mehr Karrieren gibt wie die von Patrick Reimer, der hier ein Ehrentrikot anlässlich seines 900. DEL-Spiels überreicht bekommt.

Noch ist es in erster Linie eine Idee, doch die soll bald mit Leben gefüllt werden. Im deutschen Eishockey wird seit dem Deutschland Cup am vergangenen Wochenende in Krefeld wieder verstärkt über eine weitere Reduzierung der Ausländerplätze diskutiert. Der EHC Red Bull München und die Schwenninger Wild Wings aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), so heißt es, unterstützen bereits die Forderung des Deutschen Eishockey Bundes (DEB). Bei den Thomas Sabo Ice Tigers wird das Thema als grundsätzlich richtig angesehen, über konkrete Zahlen macht sich Sportdirektor André Dietzsch aber noch keine Gedanken.

An elf Importspieler darf jeder DEL-Klub derzeit eine Lizenz vergeben. Neun davon dürfen maximal pro Spiel eingesetzt werden. Bis ins Jahr 2026, so stellt sich der DEB das vor, soll die Zahl auf sechs schrumpfen. Es dürfe "keine Zeit verloren werden", sagte Präsident Franz Reindl. Bis 2026 soll das Nationalteam zu den Topteams der Welt aufschließen. Eine gute Nachwuchsarbeit ist dafür Voraussetzung, ebenso wie Spielpraxis auf höchstem Niveau.

Dietzsch kennt beide Extreme

Dietzsch bestätigt, dass Gespräche in diesem Bereich laufen. "Es ist richtig, dass man das Thema angeht", so der 48-Jährige. Auf einen Stufenplan für die Reduzierung der ausländischen Profis, legt sich Nürnbergs Sportdirektor aber nicht fest. "Wichtig ist, dass man ein Ziel hat", sagt Dietzsch. Damit meint er nicht die reduzierten Stellen, sondern die Entwicklung des Nachwuchses. "Das muss man sinnvoll angehen".

Dietzsch kennt aus eigener Erfahrung zwei Extreme. Zunächst spielte er beim EHC Dynamo Berlin im Ostteil der Stadt, wo er auch aufwuchs. Spieler aus dem Ausland gab es in der DDR nicht, ebenso wenig zählte das Land zur internationalen Spitze. Nur zwei Teams duellierten sich jährlich um den Meistertitel. Nach Öffnung der Mauer und dem Bosman-Urteil, dass im Profisport alle Reglementierungen praktisch aufhob, spielte er in der DEL plötzlich fast nur noch mit Importprofis. Sehr nützlich für den Sport war beides nicht. 

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