Wetterkapriolen bei Olympia: Biathlon und Slalom abgesagt

14.2.2018, 09:52 Uhr
Nach der Absage soll der Slalom der Damen nun am Freitag stattfinden.

© Michael Probst/dpa Nach der Absage soll der Slalom der Damen nun am Freitag stattfinden.

Auf den Super-Donnerstag folgt für die Alpinen Skirennfahrer bei Olympia nun der Super-Freitag: Wie bereits die Abfahrt bei den Herren und den Damen-Riesenslalom hat der heftige Wind in Pyeongchang auch den Damen-Slalom aus der ursprünglichen Planung geweht. Neben dem Super-G der Herren ist nun am Freitag in Südkorea auch das Rennen mit US-Superstar und Gold-Favoritin Mikaela Shiffrin geplant. "Es ist wichtig, dass wir ein faires Rennen für alle Sportler haben und die Bedingungen heute wären definitiv nicht fair gewesen", sagte Shiffrin nach der Absage am Mittwoch.

Nach dem ersten Slalom-Lauf um 2 Uhr MEZ folgt am Freitag der Super-G um 3 Uhr MEZ. Das Riesenslalom-Finale ist für 5.15 Uhr MEZ terminiert. Für die Skiverbände bedeutet das enge Programm Stress mit den womöglich zu wenigen Hotelzimmern an der Abfahrtsstrecke. Viele Funktionäre müssen sich zudem für ein Rennen entscheiden und können nicht wie gewohnt ihre Sportler betreuen. "Das mag ich nicht. Jeder hat seine Wertschätzung verdient", sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier.

Das IOC sieht die dritte Absage beim vierten geplanten Alpin-Rennen gelassen. "Wenn der Wind noch 15 Tage weiterbläst, dann haben wir ein Problem. Im Moment aber ist es okay. Der Ski-Weltverband ist an Störungen durch Wind und Wetter gewöhnt", sagte Sprecher Mark Adams. "Es ist halt blöd für uns, langsam ist es nervig. Du stehst jeden Tag auf, fährst raus, dann packst du wieder zusammen und fährst zurück", sagte Maier. Kritik übte er keine. "Für das Wetter kann keiner was. Nicht mal das IOC", sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur.

Neuer Versuch am Freitag

Die deutschen Slalomfahrerinnen Lena Dürr, Christina Geiger und Marina Wallner nutzten den Vormittag für eine Trainingseinheit. Für Riesenslalom-Gold-Favoritin Viktoria Rebensburg und die Abfahrer um Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen habe es keinen Unterschied gemacht.

Nach zwei Verschiebungen der Startzeit entschied sich die Jury zur Absage und einem neuen Versuch am Freitag. "Da für die nächsten Tage eine Wetterbesserung angesagt ist, und wir noch den Freitag als Ersatztermin nutzen können, wollten wir auf keinen Fall das Rennen mit aller Gewalt durchdrücken", sagte Rennchef Atle Skaardal vom Skiweltverband FIS. "Ich bleibe zuversichtlich." Als bislang einziges Rennen konnte am Dienstag die Alpine Kombination der Herren gefahren werden.

Auch Absage beim Biathlon

Die zweimalige Olympiasiegerin Laura Dahlmeier muss auf ihren nächsten Einsatz warten. Wegen anhaltend starker Winde wurde das Einzelrennen der Biathlon-Damen am Mittwoch abgesagt und auf Donnerstag verschoben. Damit kommt es am sechsten Olympia-Tag zu einem Biathlon-Doppel. Um 9.15 Uhr MEZ kämpfen zunächst die Skijägerinnen um die Medaillen, die Männer gehen um 12.30 Uhr MEZ in die Loipe.

"Grundsätzlich wollten wir nicht riskieren, bei Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu zehn Metern pro Sekunde unfaire Bedingungen für die Athleten zu haben, vor allem im Einzel - mit viermal Schießen und Strafminuten. Für morgen sind die Wettervorhersagen viel besser", sagte Nicole Resch, die Generalsekretärin des Biathlon-Weltverbandes IBU, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Ohne Bronze-Gewinner Doll

Die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier wird über 15 Kilometer mit der Nummer 34 starten. Den Auftakt aus deutscher Sicht macht Franziska Hildebrand, die sich mit der 23 auf den Weg machen wird. Olympia-Debütantin Maren Hammerschmidt erhielt bei der Startnummern-Auslosung am Mittwoch die 40. Als letzte deutsche Skijägerin startet Franziska Preuß mit der 61. Die Startnummern für das Männer-Rennen werden erst am Donnerstag ausgelost.

Die deutschen Männer starten ohne Benedikt Doll, den Olympia-Dritten in der Verfolgung. Den Platz des Schwarzwälders nimmt Debütant Johannes Kühn ein. Zudem kämpfen über die 20 Kilometer Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer, Simon Schempp und Erik Lesser, der in Sotschi vor vier Jahren Silber im Klassiker holte, um die Medaillen.

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