Wintertransfers in Fürth? Trio steht vor dem Absprung

12.11.2016, 13:51 Uhr
Wintertransfers in Fürth? Trio steht vor dem Absprung

© Sportfoto Zink / WoZi

Für einige Protagonisten im Trikot des Zweitligisten muss dieser Auftritt am Donnerstagabend in der oberpfälzischen Einöde tatsächlich unter dem Begriff Grenzerfahrung firmiert haben. Das Gelände des FSV Gärbershof ein paar Kilometer vor den Toren Ambergs vermittelte den rauen Charme eines Truppenübungsplatzes. Viel Grünes war auf dem matschigen Rasen bereits nach wenigen Minuten nicht mehr zu sehen – auch weil das Flutlicht das Rechteck nicht wirklich mit Licht flutete. Der FC Amberg, in der Bayernliga derzeit im Niemandsland auf Rang elf notiert, wehrte sich nach Kräften. Und so etwas kann dann schon mal wehtun. Eine Handvoll Gelber Karten hatten die Oberpfälzer am Ende gesammelt, die Fürther blauen Flecken – und die Erkenntnis, dass Fußballspielen selbst für begabte Kicker und hoffnungsvolle Talente oft nur kämpfen heißt.

Besagte Physis war in den letzten Wochen nicht immer zu erkennen, eines von vielen Puzzlestücken, warum sich die Kleeblatt-Elf in der Tabelle und der Publikumsgunst nach unten orientieren musste und jetzt mühsam um Wiedergutmachung ringt. Schönheit ist kein Kriterium, wenn es gerade nicht gut läuft. So stand eine Fürther Elf auf dem Platz, die so im Ligaalltag nie auflaufen wird, von der sich aber einige Kicker aufdrängen sollten. Das gelang aber beileibe nicht jedem der Kandidaten.

Allen voran George Davies und Erhun Obanor hätten sich empfehlen dürfen. Die beiden Afrikaner sind in der U-23 nicht spielberechtigt, müssen also auf solche Vergleiche setzen. Davies’ Spielfreude war ihm auch diesmal anzumerken, taktische Defizite und mangelndes Zweikampfverhalten sind aber nur über mehr Spielpraxis zu beheben – womöglich wird man sich für Davies in der Winterpause intensiv um ein Ausleihgeschäft bemühen. Bei der Entwicklung Obanors auf Zeit zu setzen, strapaziert jede Geduld über die Maßen. Der Innenverteidiger mit der Eleganz einer Spaltaxt ist wohl auch ein Kandidat für die nächste Transferperiode. Für Zlatko Tripic, der nur in Testspielen wie am Donnerstag zum 2:1, nicht aber in der Liga trifft, scheint der Weg in Fürth ebenfalls zu Ende.

Erfreulich dagegen ist die Entwicklung junger Spieler aus den eigenen Reihen. Benedikt Kirsch ist bislang wohl die Überraschung dieser Saison und hat seine Chance nach dem Ausfall Jürgen Gjasulas handfest angepackt. Der Blondschopf ist derzeit nicht aus der Startelf wegzudenken. Ein Muster an Einsatz und Professionalität ist auch Daniel Steininger – nur schien sich der 21-Jährige in den letzten Wochen selbst im Weg zu stehen. Nach seinem Derbytor gegen den Club prasselte viel auf ihn ein, und Steininger machte sich nicht minder viel Druck. Gegen Amberg traf er nun zum 3:1, hatte einige gute Aktionen und durfte halbwegs zufrieden gewesen sein – mit sich und einem Testspiel in der Oberpfalz.

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