Yasin Ehliz: "Abstieg, das war ein großer Witz"

13.5.2015, 05:58 Uhr
Der Nürnberger Yasin Ehliz (links) bemühte sich redlich, ein Tor gelang ihm bei der WM aber nicht.

© AFP PHOTO Der Nürnberger Yasin Ehliz (links) bemühte sich redlich, ein Tor gelang ihm bei der WM aber nicht.

Yasin Ehliz hatte es besonders eilig - gleich nach dem letzten deutschen WM-Spiel gegen Österreich am Montagabend machte sich der 22-jährige Bad Tölzer zurück auf den Weg in die Heimat. Andere, wie sein Nürnberger Klubkamerad Patrick Reimer, traten die Heimreise erst am nächsten Tag an. Dass Ehliz und auch Reimer liebend gerne noch einige Tage zum Eishockeyspielen in Prag verbracht hätten, steht außer Frage. Schließlich war das Viertelfinale das erklärte Ziel der deutschen Mannschaft – gereicht hat es dafür nicht, aber immerhin konnte der Abstieg verhindert werden.

Wobei, das Thema Abstieg spielte in den Köpfen von Reimer, Ehliz und Co. nie eine Rolle. "Nach dem 0:10 gegen Kanada wurde schon vom Abstieg geschrieben. Das war ein großer Witz. Wir wollten es denen anschließend zeigen" echauffierte sich Ehliz. Sein WM-Fazit fällt daher auch eher positiv aus: "Wir haben nach dem Kanada-Spiel, das eindeutig zu hoch ausfiel, gute Spiele abgeliefert. Dass wir am Ende unter den Top zehn liegen, ist ein gutes Ergebnis".

So sieht das auch Patrick Reimer, der zu bedenken gibt, dass viele Absagen die Mannschaft geschwächt haben. "So gesehen haben wir die Erwartungen erfüllt. Auf das 0:10 haben wir super geantwortet. Wir haben immer an uns geglaubt. Der Abstieg war für uns kein Thema. Wir wussten, wir können den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen."

Dennoch fiel dem Ice-Tigers-Torjäger ein großer Stein vom Herzen, als sein Distanzschuss gegen Österreich kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:2-Ausgleich einschlug. "In diesem Moment war ich einfach nur glücklich", berichtete Reimer. Das Minimalziel Klassenerhalt war gesichert. Insgesamt war Reimer mit seinen Auftritten im Prag zufrieden: "Ich glaube, ich habe ein gutes Turnier gespielt."

Das trifft auch auf Yasin Ehliz zu, auch wenn für den Nürnberger Angreifer bei seiner zweiten WM-Teilnahme nicht alles wunschgemäß lief. So saß der 22-Jährige einmal (gegen Tschechien) sogar auf der Tribüne, und auch sonst bekam er weniger Eiszeiten als er sich das vorgestellt hatte. "Von Nürnberg bin ich das anders gewohnt. Es war für mich schwierig immer voll Power zu bringen, denn ich saß öfters länger auf der Bank. Dadurch war ich nicht richtig im Spielfluss", gab Ehliz zu bedenken.

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