Zuhause gegen Bad Schwartau: HCE will kompromissloser werden

Erlangen - Nach dem Auswärtssieg in Rostock am Mittwoch hat der HC Erlangen am Samstag den VfL Bad Schwartau zu Gast und will im dreizehnten Heimspiel der Saison den dreizehnten Sieg einfahren. Für einen Gäste-Akteur wird es mit Sicherheit ein ganz besonderes Spiel.

Trotz des Erfolges an der Ostsee hat die lange Auswärtsreise auch offenbart, dass das Erlanger Spiel nach wie vor nicht so konsequent ist, wie es sein sollte. "Die Mannschaft hat sich physisch enorm entwickelt“, sagt Geschäftsführer Stefan Adam, "aber wir müssen im Spiel noch kompromissloser sein und die Gegner bestrafen." Daran hat es in Rostock gefehlt, wo man ein ums andere Mal gerade mit den einfachen Chancen zu leichtfertig umgegangen war. "Da hätten wir den Sack früher zumachen können und müssen", sagt Adam, der insgesamt dennoch zufrieden war: "Wir haben ein schwieriges Spiel souverän gewonnen."

Auch Trainer Robert Andersson sieht das Positive: "Wir machen immerhin unsere 30 Tore pro Spiel. Aber wir müssen uns jeden Tag weiter entwickeln, um auch nächstes Jahr bestehen zu können." Dazu gehört es auch, sich nicht vom Tabellenstand irritieren zu lassen. "Wir haben in den nächsten vier bis sechs Wochen ein hammerhartes Programm vor uns, da sind neun Punkte ganz schnell futsch", sagt Geschäftsführer Adam. "Deshalb sind wir sehr fokussiert, zumal wir auch einige sehr junge Spieler haben. Und wir sind ja auch noch ein riesiges Stück von einer Spitzenmannschaft der ersten Liga entfernt."

Dass für das Spiel gegen Bad Schwartau eine Steigerung erforderlich ist, darüber gibt es bei den Verantwortlichen jedenfalls keine zwei Meinungen. Denn schon im Hinspiel – dem ersten Auswärtsspiel der Saison für den HCE – entpuppte sich das Team von Trainer Torge Greve als äußerst unangenehm. Der 30:25-Sieg des HCE wirkte damals auf dem Papier deutlicher als er tatsächlich gewesen war.

"Bad Schwartau ist eine erfahrene Mannschaft, die man sehr ernst nehmen werde", konstatiert Robert Andersson. Vor allem auf einen alten Bekannten werden die Erlanger am Samstagabend aufpassen müssen: Daniel Pankofer, der im Sommer 2014 vom HCE nach Bad Schwartau gewechselt war, ist in der aktuellen Saison der gefährlichste Werfer der Marmeladenstädter. Der 35-jährige Rückraum-Mitte-Akteur hat bislang alle 22 Partien für den Liga-Elften absolviert und 110 Tore, darunter 48 Siebenmeter, auf dem Konto stehen. Am Samstag wird der gebürtige Nürnberger erstmals als Spieler nach Franken zurückkehren, wo er 2014 den Erstliga-Aufstieg des HCE mit realisiert hatte.

Beide Mannschaften weit gereist

Bad Schwartau hatte wie der HCE eine lange Reise zum ersten Spiel 2016 zu absolvieren. Die Fahrt des VfL nach Neuhausen war zwar schon am Samstag, dafür brachten sie eine 25:27-Niederlage mit nach Hause, während der HCE bei seiner Rückkehr am frühen Donnerstagmorgen um 5 Uhr zwei Punkte im Gepäck hatte. Doch anstrengend sei das schon gewesen, bestätigte Jonas Thümmler, der sich nur wenige Stunden später schon dem Pressegespräch stellte.

Da helfe nur viel Schlaf und gute Ernährung – mehr könne man nicht tun. Das sieht auch Trainer Andersson so, der am Donnerstag Regeneration und am Freitag ein lockeres Training mit Videovorbereitung aufs Programm gesetzt hatte. "Wir trainieren hart, um die Belastungen auszuhalten, aber mit den langen Busfahrten muss jeder für sich fertig werden."

Am Samstag gibt es auf nordbayern.de wieder einen ausführlichen Live-Blog aus der Arena und nach Spielschluss dann die besten Bilder der Partie.