Zwei Torhüter und ein Lichtblick: Die Club-Noten der Saison
19 Bilder 2.6.2015, 16:23 UhrWer war der bessere Torhüter? Welcher Winterneuzugang kam bei den Fans am besten an? Und vor allem: Wer war ihr Lieblingsspieler der Saison 2014/15? Wir haben unsere User nach jedem Spieltag die Leistung der Akteure des 1. FC Nürnberg in Schulnoten bewerten lassen, und daraus eine Durchschnittsnote errechnet, aus der sich ein Ranking ergibt. Berücksichtigt wurden alle Spieler, die es zu mehr als zehn Einsätzen brachten. Hier sind die Jahreszeugeugnisse für die Clubspieler! © Sportfoto Zink
Platz 18: Peniel Mlapa
Hinrunde: Wirkte mitunter orientierungslos, manchmal einfach nur überfordert, Torgefahr ging von ihm praktisch nie aus. Rückrunde: Dass Peniel Mlapa einst als eines der großen, deutschen Talente gehandelt wurde, konnte man in Nürnberg allenfalls erahnen. Der Angreifer kam in 24 Spielen nur zu drei Toren, eine Hilfe war er dem Verein nie, weshalb man sich nach einem gemeinsamen Jahr schon wieder trennt. Traurig dürfte darüber keine der beiden Parteien sein. Und Mlapa darf nun in einem anderen Stadion beweisen, dass man als Modellathlet irgendwann den Sprung vom Talent zum erwachsenen Fußballer schaffen kann.
Redaktion: 4,29 | kicker: 4,32 | User: 4,33
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Platz 17: Robert Koch
Hinrunde: Weil ihn einige Journalisten mitunter etwas schlechter sehen wollten, als er tatsächlich war, sehen wir ihn etwas besser. Rückrunde: Im Winter durfte man noch ein wenig Nachsicht walten lassen mit Blick auf den immer engagierten Robert Koch. Im Sommer ist das schon schwieriger, weil der Neuzugang aus Dresden auch in der Rückrunde nicht hat beweisen können, warum genau ihn der 1. FC Nürnberg verpflichtet hat. Koch ist engagiert, wirkt aber bisweilen so, als sei er entweder überfordert mit den Anforderungen unter Weiler oder er fühlt sich tatsächlich nicht wohl am Valznerweiher. Darf den Verein verlassen, wenn er einen neuen Klub findet. Ein großer Verlust ist das nicht.
Redaktion: 4,33 | kicker: 4,33 | User: 4,04
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Platz 16: Ondrej Celustka
Hinrunde: Spielte stets von Beginn an, meist maximal solide, deutete aber unter Weiler an, dass er auch das Potenzial für gelungene Offensiv-Aktionen besitzt. Rückrunde: Auch in der Rückrunde spielte Ondrej Celustka stets von Beginn an. Dass er das Potenzial für gelungene Offensiv-Aktionen besitzt, geriet aber mit fortschreitender Saisondauer mehr und mehr in Vergessenheit. Verdankte seinen Stammplatz wohl eher der Tatsache, dass der Verein auf dieser Position keinen anständigen Konkurrenten hergab. Schaffte in der gesamten Saison keine einzige Torvorlage. Jemand, der schon einmal in der Champions League mitspielen durfte, könnte schon ein bisschen mehr zeigen.
Redaktion: 4,13 | kicker: 4,10 | User: 3,91
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Platz 15: Sebastian Kerk
Hinrunde: Ohne Bewertung nach der Hinrunde. Rückrunde: Im Winter ist Sebastian Kerk abgestiegen, jetzt im Sommer ist ihm sein Verein gefolgt. Im Winter ließ sich Kerk von Freiburg nach Nürnberg ausleihen, um ein wenig öfter spielen zu können. Das durfte er auch, wenngleich vielleicht nicht so häufig, wie sich das der 21-Jährige vorgestellt hatte. Kerk machte in Nürnberg das, was man sich von einem jungen Offensivtalent erwartet: Er glänzte mitunter vor dem gegnerischen Tor und schluderte vor dem eigenen. Trotzdem kein schlechter, erster Eindruck.
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Platz 14: Jakub Sylvestr
Hinrunde:: Wenn der 1. FC Nürnberg auch in diesen Winterferien noch vom Aufstieg träumen darf, liegt das zu einem beträchtlichen Teil an Jakub Sylvestr. Rückrunde: Dass der 1. FC Nürnberg nach den Winterferien bald nicht mehr vom Aufstieg träumen durfte, lag auch zu einem beträchtlichen Teil an Jakub Sylvestr. Nur noch zwei Treffer gelangen dem Angreifer in der Rückserie. Das lag aber nicht nur an Sylvestr: Der Slowake wirkte mitunter wie ein Fremdkörper im Nürnberger Spiel, wofür aber auch die Mitspieler nicht allein schuldig waren. Sylvestr ist ein Konterspieler, kontern aber darf der 1. FCN in der 2. Liga selbst während einer missratenen Spielzeit nur selten. Ein Missverständnis?
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Platz 13: Niclas Füllkrug
Hinrunde: Dribbelstark, mit passabler Schusstechnik, aber in der eigenen Hälfte oft ein Sicherheitsrisiko Rückrunde: In der Rückrunde durfte Niclas Füllkrug auch noch beweisen, dass er ein guter Kopfballverlängerungsspieler ist. Füllkrug hatte seinen Platz auf der Außenbahn gefunden und konzentrierte sich ein bisschen mehr darauf, in der eigenen Hälfte kein Sicherheitsrisiko mehr zu sein. Immerhin das ist gelungen. Nur beim Gastspiel in Düsseldorf aber brachte Füllkrug so noch Torvorlagen zustande. Nach dem 24. Spieltag tauchte er, weil verletzt, gar nicht mehr auf. Ähnlich wie bei Stark dürfte es bei Füllkrug fortan darum gehen, auf dem Fußballplatz erwachsen zu werden.
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Platz 12: Daniel Candeias
Hinrunde: Sein Debüt bei Union Berlin, als Daniel Candeias zum 4:0-Erfolg sofort einen Treffer beisteuerte, machte Lust auf mehr. Doch die Leihgabe von Benfica Lissabon zündete im weiteren Saisonverlauf wenig Knalleffekte, allein gegen Kaiserslautern konnte er noch positiv auf sich aufmerksam machen. Die viel zu flachen und generell unwirksamen Hereingaben des Portugiesen vom rechten Flügel sorgten beim Gegner allenfalls für leichte Schweißperlen. Rückrunde: Keine Bewertung, da Candeias den Verein im Winter verließ.
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Platz 11: Jan Polak
Hinrunde: Kämpferisch ein Vorbild, wies aber nach, dass er keiner ist, der einem Spiel Struktur, Impulse und Ruhe verleihen Rückrunde: Der Plan hinter der Verpflichtung von Jan Polak war offensichtlich: Polak sollte dem Club der Saison 2014/15 das sein, was Tomas Galasek der Pokalsiegermannschaft war: Ruhepol im Mittelfeld. Jan Polak ist aber keiner wie Galasek, mit dieser Aufgabe war der Tscheche von Beginn an überfordert, auch, weil man lange Zeit so viel Ruhe gar nicht ausstrahlen konnte, um diesen Club in ein Gleichgewicht zu bringen. Kämpfen kann er immer noch, ob das reicht für einen Stammplatz in einer verbesserten Mannschaft 2015/16, ist allerdings fraglich.
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Platz 10: Dave Bulthuis
Hinrunde: Fiel auch unter Weiler durch die eine oder andere Undiszipliniertheit auf. Führungsspieler? Rückrunde: Sein bestes Spiel für den 1. FC Nürnberg gelang Dave Bulthuis als eh schon alles egal war: Beim abschließenden 2:1 gegen Aalen gelang dem Defensivmann sogar ein Tor. In den letzten Spielen war Bulthuis von Weiler sogar zum Stammspieler gemacht worden — notgedrungen, weil Ondrej Petrak verletzt war. Überzeugen konnte Bulthuis dennoch nicht. Zwar gibt er sich nicht mehr undiszipliniert, aber die technischen Mängel bleiben.
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Platz 9: Jürgen Mössmer
Hinrunde: Kannte die 2. Liga und spielte dann auch lange Zeit als einziger Zweitliga-Fußball. Spitzname "Junior". Für uns deshalb: der Junior-Chef. Rückrunde: Dass Jürgen Mössmer in der Rückrunde nicht mehr die herausragende Rolle beim 1. FC Nürnberg spielte, könnte man ihm nachteilig auslegen. Es spricht aber wohl eher für eine insgesamt verbesserte Mannschaft, dass die Nachverpflichtung aus Aalen auch nach ihrer Verletzung nicht mehr schmerzlich vermisst wurde. Mössmer ist ein Spieler, den man in der 2. Bundesliga durchaus brauchen kann, sollte der Club in der nächsten Saison die Rolle spielen, die man eigentlich schon in der abgelaufenen einnehmen wollte, dürfte es dennoch schwer werden für Mössmer.
Redaktion: 3,52 | kicker: 3,55 | User: 3,64
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Platz 8: Ondrej Petrak
Hinrunde: Unter Weiler im defensiven Mittelfeld endlich wieder stabil – aber immer noch kein Anführer. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Rückrunde: Ein Anführer wurde Ondrej Petrak auch in seiner dritten Halbserie als Angestellter des 1.FCN nicht. Ein Wagnis geht man mit ihm auf dem Platz allerdings auch nicht ein. Neben dem ruhigen Even Hovland sah Petrak sogar in der Innenverteidigung gut aus. 23 Jahre alt ist Petrak, von dem man immer denkt, dass er nicht so gut spielt, wie er es eigentlich könnte. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
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Platz 7: Niklas Stark
Hinrunde: Könnte dank seiner technischen Fähigkeiten zu einem guten Bundesliga- Mittelfeldspieler werden, bleibt aber vorerst ein Versprechen auf die Zukunft. Rückrunde: Dass Niklas Stark das Zeug zum Bundesliga-Mittelfeldspieler hat, hat man inzwischen auch beim Zweitligisten aus Leipzig bemerkt: Red Bull soll interessiert sein. Verstehen kann man das, Stark ist in der Rückrunde ein besserer Zweitligaspieler geworden, robuster im Zweikampf, angriffslustiger in der Offensive, das Versprechen ist konkreter geworden. Verbringt den Juni größtenteils in Neuseeland, um mit der U20-Nationalmannschaft Weltmeister zu werden. Soll danach zurückkehren und mit dem Club zum Bundesligaspieler werden.
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Platz 6: Alessandro Schöpf
Hinrunde: In manchen Situationen noch mit zu wenig Übersicht, muss im Strafraum häufiger den Abschluss suchen. Rückrunde: Viel geändert hat sich an der Einschätzung von Alessandro Schöpf im Laufe der Rückrunde nicht. Nach wie vor verpasst Schöpf noch zu häufig den richtigen Moment, um den Ball zum Mitspieler zu bringen. Weil seine Mitspieler in der zweiten Halbserie mitunter aber auch ohne ihn zurecht kamen, fiel das Defizit nicht mehr so oft auf. Schöpf bleibt das größte Talent in dieser Nürnberger Mannschaft. Ein Talent, das im Großen und Ganzen den Sprung von der vierten in die zweite Liga sehr beeindruckend bewältigt hat.
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Platz 5: Javier Pinola
Hinrunde: Wird auch jenseits der 30 wahrscheinlich nicht mehr viel schneller. Rückrunde: Javier Pinola, sagt zumindest Javier Pinola, ist in den letzten Wochen noch einmal schneller geworden. Vor allem ist er besser geworden, erinnerte in den letzten Saisonspielen wieder daran, wie man in Nürnberg zum Publikumsliebling wird. Könnte auch damit zusammenhängen, dass er gerade noch rechtzeitig gemerkt hat, dass sein Vertrag beim Lieblingsverein Ende Juni ausläuft. In der derzeitigen Form ist die Vertragsverlängerung allerdings tatsächlich ein Muss.
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Platz 4: Raphael Schäfer
Hinrunde: Unter René Weiler immerhin wieder zurück auf der Ersatzbank. Mehr wird das wohl nicht mehr. Rückrunde:Es wurde dann — anders als im Halbjahreszeugnis prognostiziert — doch noch mehr für den Torwart Raphael Schäfer. Dass es nicht zu unrecht mehr wurde, bewies der 36-Jährige, nachdem er 19. Spieltage nach seiner Vorrunden- Suspendierung endlich wieder zurück ins Tor durfte. Schäfer hielt nicht überragend, elf Gegentore in den letzten neun Spielen sind aber ein Schnitt, für den man sich eine solide Note verdient.
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Platz 3: Patrick Rakovsky
Hinrunde: Solider Zweitliga-Torwart mit gelegentlichen Konzentrationsschwächen. Rückrunde: Irgendwann im Lauf der Rückrunde wurden die Konzentrationsschwächen mehr, die Gegentore komplizierter zu erklären. Patrick Rakovsky litt an dieser Saison wie viele seiner jungen Mitspieler. Halt geben konnte er den mitunter überforderten Kollegen nie, weshalb es irgendwann nur noch folgerichtig war, dass Trainer René Weiler wieder Raphael Schäfer ins Tor stellte. Für Rakovsky hätte es das Jahr seines Durchbruchs werden sollen, es wurde das Jahr der bislang größten, sportlichen Enttäuschung im Leben des 22-Jährigen. Ob das nur an ihm lag, wird die Zukunft zeigen.
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Platz 2: Guido Burgstaller
Hinrunde: Ohne Bewertung nach der Hinrunde. Rückrunde: Einer der besten Transfers des Jahres gelang dem 1. FC Nürnberg, als alles schon beinahe verloren war. Guido Burgstaller hatte sich einst in Österreich für die Premier League attraktiv gemacht, wurde dort dann aber nicht glücklich. In Nürnberg konnte er seine Qualitäten dann eindrucksvoll unter Beweis stellen: Ein kampfstarker Mannschaftsspieler, der in seinen besten Momenten auch noch torgefährlich ist. Einer, der im neuen Jahr auf jeden Fall gesetzt sein dürfte, weil er auch in schwierigen Momenten keine Angst davor hat, Verantwortung zu übernehmen.
Redaktion: 3,36 | kicker: 3,36 | User: 3,24
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Platz 1: Even Hovland
Hinrunde: Bewies nach seiner Verletzung, dass er mit seinem Stellungsspiel, seiner Zweikampfstärke und seiner Spielübersicht eigentlich zu gut ist für die 2. Liga in Deutschland. Rückrunde: Even Hovland ist auch in der Rückrunde Nürnbergs bester Verteidiger. An seinen Vorzügen hat sich nichts geändert, dass er tatsächlich zu gut ist für die 2. Liga, muss er aber in der kommenden Saison erst noch einmal beweisen. Bleibt er verletzungsfrei, wird ihm das ohne größere Schwierigkeiten gelingen. Ein Lichtblick in einem traurigen Fußballjahr.
Redaktion: 3,05 | kicker: 3,19 | User: 3,15
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