Zweitliga-Abschiedstour: Der HCE macht Station in Dormagen

5.5.2016, 12:23 Uhr
Voller Einsatz: Auf Martin Stranovsky und seine HCE-Mitstreiter wartet in Dormagen ein Kampfspiel.

© Sportfoto Zink / JüRa Voller Einsatz: Auf Martin Stranovsky und seine HCE-Mitstreiter wartet in Dormagen ein Kampfspiel.

Auf der einen Seite steht mit dem HC Erlangen der sichere Aufsteiger und Zweitliga-Tabellenführer, auf der anderen Seite der fast abgeschlagene Tabellenvorletzte Dormagen. Und doch birgt die Partie einiges an Brisanz. Denn für Bayer Dormagen ist der Zug noch nicht ganz abgefahren: Da weder Schlusslicht Henstedt-Ulzburg noch die auf Rang 17 platzierten Handballfreunde Springe eine Lizenz für die kommende Zweitligasaison erhalten, stehen sie als Absteiger bereits fest. Das rettende Ufer rückt für Dormagen und Eintracht Hagen damit wieder in greifbare Nähe. "Deshalb brauchen sie die Punkte", warnt HC-Geschäftsführer Stefan Adam.

Die Zähler will sich aber natürlich auch der HCE aufs Konto schreiben, der nach dem Aufstieg noch keineswegs satt ist. Jetzt gilt es die Meisterschaft in trockene Tücher zu bringen. Zwei Siege und "eigentlich" einen Punkt brauche man dafür noch, so Adam. Nichtsdestotrotz könnte man mit Siegen in Dormagen und beim Zusschauerrekord-Spiel gegen Essen den Titel schon klar machen, wenn die Konkurrenz mitspielt.

Im Spiel gegen Nordhorn habe die Mannschaft den Charakternachweis erbracht und gezeigt, dass sie keineswegs einen Gang runterschalten will, betont Adam. Trainer Robert Andersson fürchtet hingegen, dass die wirklich schwierigen Spiele erst noch kommen: "Gegen Nordhorn waren wir auf einer Euphoriewelle, jetzt aber hat jeder realisiert, dass wir das Ziel erreicht haben." Dennoch bescheinigt er seinem Team, dass es keineswegs nachlasse. "Dabei haben wir im Athletikbereich zum Teil schon auf Vorbereitung für die neue Saison umgestellt", so Andersson. "Da ist man noch mehr kaputt und müde, doch das tut am Ende der Saison auch gut."

Rückkehr für den Trainer

Für den Trainer ist die Partie in Dormagen auch die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, hat er doch von 1992 bis 1995 für die Rheinländer in der 1. Bundesliga gespielt. Ein schönes Spiel erwartet Schwede dort allerdings nicht: "Es wird mehr ein Kampfspiel werden. Dormagen hat uns schon im Hinspiel mit seiner offensiven Abwehr Probleme gemacht. Und jetzt werden sie noch heißer sein."

Preiß fällt aus

Nicht mit nach Dormagen reisen wird Sebastian Preiß. Er hat sich einer Untersuchung seiner Schulterprobleme unterzogen und wird etwa zehn bis zwölf Tage pausieren. "Das ist nichts Schlimmes", sagt Geschäftsführer Adam, "und der Zeitpunkt für die Untersuchung war jetzt günstig."

Der Rekord wackelt

Dormagen steht vor der Tür, doch ein Heimspiel wirft bereits seine Schatten voraus. Wenn am Pfingstmontag Tusem Essen seine Visitenkarte in der Arena abgibt, dann wird der Gast aus dem Ruhrgebiet vermutlich eine Rekordkulisse antreffen.

"Der Vorverkauf hat richtig Fahrt aufgenommen, jetzt muss man sich wirklich beeilen, wenn man noch ein Ticket bekommen will", sagt Adam. Die Zusatztribünen hinter den Toren mit 400 Plätzen seien kurz nach der Freischaltung für den Verkauf vergriffen gewesen. Zu haben sind hauptsächlich noch Stehplatzkarten. Ob wegen der hohen Zuschauerzahl ein zusätzlicher Shuttlebus von Erlangen nach Nürnberg eingesetzt wird, muss noch geprüft werden.

Zieht euch warm an, Füchse!

Der Zweitliga-Zuschauerrekord von 7868 Fans, aufgestellt im Mai 2007 von den Füchsen Berlin, steht mittlerweile schon auf sehr wackligen Füßen. "Wir haben bereits deutlich über 7000 Tickets verkauft", sagt HC-Geschäftsführer Stefan Adam und rechnet mit einer ausverkauften Arena. Dann würde der neue Rekord bei 8308 Zuschauern stehen.

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