Stampfer und Kreuzpolka als Fitnessprogramm in Oberasbach

11.2.2016, 06:00 Uhr
Stampfer und Kreuzpolka als Fitnessprogramm in Oberasbach

© Foto: Petra Fiedler

Seit 30 Jahren laden Friedrich Auner und seine rund 24 Mittänzerinnen und Mittänzer Volkstanzgruppen aus ganz Mittelfranken ein. Stampfer, Schlamperer, Sternpolka oder das typisch fränkische Gergla locken dann auf den Tanzboden des Sportzentrums an der Jahnstraße. Friedrich Auner, inzwischen 81 Jahre alt und im früheren Leben „Schulmeister“, ist überzeugt: „Wenn ich nicht mit meiner Frau den Volkstanz pflegen würde, wäre ich nicht mehr so fit.“

Und mit dieser Meinung steht Auner nicht allein da. Auch die Tanzmeisterin des Abends, Paula Sadlo, ist überzeugt: „Volkstanz ist ein idealer Freizeitsport.“ Seit ihrer Kindheit ist Paula Sadlo dem Tanzen und Volkstanzen verbunden: „Früher habe ich Kurse in ganz Mittelfranken gegeben.“ Heutzutage ist sie jeden Mittwoch beim Training dabei. „Die Tanzmeisterin führt die Regie an dem Abend“, beantwortet Sadlo die Frage, was man sich unter ihrer Funktion vorstellen müsse.

Und tatsächlich gibt die ebenfalls fitte Oberasbacherin die Kommandos für die Figuren der Polka, wann gedreht, abgeklatscht und die Schrittfolge gewechselt werden muss. Zu 20 Figurentänzen leitet sie an diesem Abend die Lichtmesstänzer an. Wer länger zuschaut, versteht, warum Tanz ein Freitzeitsport sein soll. Das Tempo ist durchaus zügig, die Schritte ausgreifend, die Dreher verlangen Balance und der ganze Bewegungsablauf Takt- und Raumgefühl.

Mit Fritz Arnold haben die Oberasbacher Tänzer einen Lehrer, der weit über 100 Volkstänze im Repertoire hat. Arnold hat aus Kärnten das „Schönröschen“ importiert, das mittlerweile in ganz Franken getanzt wird. Obwohl auch für Arnold, der aus Flachslanden stammt, das Volkstanzen Medizin für Körper und Seele ist, bringt er auf den Punkt, was das gesellige Freitzeitvergnügen schwächt: „Unsere Tänzer, egal, ob im Landkreis Fürth oder anderswo, werden immer älter“, sagt Arnold und sein Schüler Friedrich Auner klagt: „Es fehlt der Nachwuchs.“

Die Füße jucken

Dabei ist so ein Volkstanzabend alles andere als eine überkommene Tradition. Wenn die Zirndorfer Musikanten mit Klarinette, Bariton und Trompete Schottische und Zwiefache anstimmen, bekommt man zu spüren, dass es einem in den Füßen jucken kann.

Das sagt auch die Hausherrin des Abends, Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber. „Ich bin keine fünf Minuten gesessen, da hat mich Fritz Arnold schon auf die Tanzfläche geholt“, erzählt sie und fährt fort: „Ich habe nicht gedacht, dass ein Volkstanz so Spaß machen kann.“ Huber streicht die Schürze ihres Dirndls glatt und lächelt. Und das wirkt durchaus zufrieden.

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