Corona-Impfungen

Trotz teurer Schnelltests: keine Trendwende beim Impffortschritt

16.10.2021, 17:00 Uhr
Über 105000 Menschen in Schwabach und im Landkreis haben inzwischen den vollen Impfschutz.

© Sven Hoppe, dpa Über 105000 Menschen in Schwabach und im Landkreis haben inzwischen den vollen Impfschutz.

Im Impfzentrum in Roth, bei Terminen an Schulen und in den Praxen der Haus- und Fachärzte im Landkreis wurden in der zu Ende gehenden Woche 1094 Spritzen gesetzt. 371 Menschen haben sich erstimpfen lassen. 723 weitere sind jetzt vollständig immunisiert.

In Schwabach wurden 428 Impfungen registriert. Erst- und Zweitimpfungen halten sich in etwa die Waage, 213 weitere Bürger sind jedenfalls komplett immunisiert.

Inzwischen über 211000 Spritzen

Seit Beginn der Impfkampagne Ende 2020 haben die Menschen im Landkreis 146680 mal die Ärmel hochgekrempelt, in Schwabach 64941 mal. 211621 mal wurde damit gegen Corona gepikst. 105120 Bürger haben den vollen Impfschutz. Bei einer Bevölkerungszahl von etwa 168000 im Landkreis Roth (127000) und in Schwabach (41000) entspricht das einer Quote der Gesamtbevölkerung von 62,6 Prozent.

Wie gesagt: Das sind die offiziell dokumentierten und weitergemeldeten Zahlen. In der vergangenen Woche hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) allerdings gemutmaßt, dass die tatsächliche Impfquote in Deutschland einige Prozentpunkte höher sein dürfte, weil möglicherweise vor allem Betriebsärzte bislang nicht alle Impfungen weitergemeldet haben könnten.

Nicht alle Betriebsarzt-Impfungen

Auch in den regionalen Zahlen, die unser Medienhaus Woche für Woche veröffentlicht, sind nicht alle Impfungen von Betriebsärzten enthalten. Vor allem jene nicht, die außerhalb Schwabachs beziehungsweise außerhalb des Landkreises stattgefunden haben.
Die tatsächliche Impfquote bei der einheimischen Bevölkerung dürfte also etwas höher liegen als die oben genannten 62,6 Prozent.

Deutschlandweit haben mindestens 65,6 Prozent der Menschen den vollen Impfschutz, in Bayern sind es offiziellen Zahlen zufolge 63 Prozent.

Regens Wagner: Anstieg verlangsamt sich

Bei Regens Wagner hatte den ersten großen Impfdurchbruch seit Beginn der Impfkampagne gegeben.

Bei Regens Wagner hatte den ersten großen Impfdurchbruch seit Beginn der Impfkampagne gegeben. © Regens Wagner Zell, NN

Dass eine vollständige Impfung nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion schützt, sah man in dieser Woche bei Regens Wagner in Zell, einer großen Behinderteneinrichtung für hörgeschädigte Menschen, die weitere Einschränkungen haben. Wie berichtet, hatten sich bis Mittwoch 31 Bewohner und 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt. Eine Seniorin mit schweren Vorerkrankungen starb, inzwischen liegen zwei Betroffene im Krankenhaus.

Bei Reihentests sowie bei Abstrichen bei Hausärzten kamen inzwischen weitere sechs Infektionen ans Licht. Jetzt sind 34 Bewohner (davon 33 geimpft) und 13 Mitarbeitende (davon 11 geimpft) betroffen.

Die meisten sind asymptomatisch beziehungsweise haben nur leichte Symptome. Für Andrea Rotter-Neubert, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes Roth-Schwabach, ein klares Indiz dafür, dass die Impfung schützt. „Ohne sie würden wir in Zell vermutlich über ganz andere Zahlen und viel mehr schwerere Verläufe sprechen.“

Dass zuletzt „nur“ noch sechs Neuinfektionen hinzugekommen sind, ist für Rotter-Neubert auch ein Zeichen dafür, dass die Maßnahmen, die vor Ort getroffen werden, wirken. „Ich habe ehrlich gesagt noch Schlimmeres befürchtet.“

Die Amtsärztin geht aber davon aus, dass im Laufe der nächsten Tage weitere einzelne Fälle auftauchen, zuletzt habe es am Donnerstagnachmittag eine neue Reihentestung gegeben. Die Ergebnisse lagen bis zum Wochenende aber noch nicht vor.

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