Ukraine-Krieg

Netflix weigert sich, russische Sender auszustrahlen

2.3.2022, 16:23 Uhr
Knapp eine Million Menschen haben in Russland Netflix abonniert.

© Tumisu/Pixabay Knapp eine Million Menschen haben in Russland Netflix abonniert.

Das Unternehmen weigert sich, russisches Staatsfernsehen auszustrahlen. In Russland gibt es ein Gesetz namens "Vitrina TV Gesetz". Dieses besagt, dass jedes Audio- oder Videoangebot mit mehr als 100.000 Zuschauern am Tag auch die 20 staatlichen Sender im Programm halten soll. Im Dezember wurde Netflix vom staatlichen Regulator Roskomnadzor aufgefordert, die Sender ab dem 1. März 2022 dementsprechend aufzunehmen. Netflix weigerte sich.

Das US-Unternehmen äußert sich gegenüber dem Magazin Variety: "Angesichts der der aktuellen Situation planen wir nicht, diese Kanäle zu unserem Dienst hinzuzufügen." Zu den staatlichen Kanälen gehören Sender wie Channel One, NTV und der von der russisch-orthodoxen Kirche betriebene Sender Spa.

Netflix nähme Rückzug aus dem russischen Markt in Kauf

Seitens Netflix heißt es gegenüber Engadget, dass die Option in Betracht gezogen werde, sich komplett aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Erst vor einem Jahr war das Unternehmen mit einer lokalen Version in Russland gestartet und erreichte dort laut einem Bericht des Wall Street Journal weniger als eine Million User. Kürzlich hat Netflix mit einer Verfilmung von Tolstoys "Anna Karenina" begonnen, lokale Mitarbeiter werden bislang aber nicht beschäftigt.

In Russland nutzen circa eine Million Nutzer den Streaming-Dienst - im Vergleich zu den 144 Millionen Einwohnern also nur ein kleiner Teil. Deutschland hingegen hat über 10 Millionen Nutzer und 83 Millionen Einwohner.

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