Umweltbewusstsein von der Pike auf

16.10.2019, 19:21 Uhr
Umweltbewusstsein von der Pike auf

© Foto: Ralf Rödel

Der Energiesparwettbewerb KEiM (Keep Energy in Mind) für Nürnberger Schulen, den die Stadt dieses Jahr zum 20. Mal ausgeschrieben hat, war wieder ein Renner: 66 Schulen haben sich beworben – die Jury zeichnete jetzt 14 mit einer Sonderprämie aus, alle anderen bekamen eine Anerkennungsprämie.

Neben der Erich-Kästner-Schule in Reichesldorf (siehe Seite 25) erhielt auch die Carl-von-Ossietzky-Schule in Sündersbühl für ihr Müll-Projekt eine Auszeichnung. Drei Tage lang beschäftigten sich alle theoretisch mit dem Thema Abfall. Auch praktische Aktionen wie Müllsammeln und die Produktion verschiedener Müllprodukte gehörten dazu. Ein Müllfest war der krönende Abschluss. Zudem drehten die "Ethikkinder" einen Film über Müllvermeidung.

Die Grundschule Fischbach erarbeitete in der Umwelt-AG verschiedene Energiesparlevel, von denen eines pro Woche durch Erledigung verschiedener "Quests" erreicht werden konnte. Pro erreichtem Level erhielt eine
Klasse zehn Spielminuten.

Umweltbewusstsein von der Pike auf

© Foto: Peter-Vischer-Schule/PR

An der Birkenwald-Grundschule in Röthenbach-West standen Umweltaktivistin Greta Thunberg und der Stromverbrauch von Geräten im Mittelpunkt. Außerdem wurden Energiesparhelden ausgebildet und Filme mit ihnen gedreht. "In den Fängen des Energieverschwenders" hieß das Escape-Room-Projekt der KopernikusGrundschule in der Südstadt. Die 3c bereitete es für die anderen Klassen vor, deren Aufgabe darin bestand, verschiedene Rätsel zu lösen und dem "Energieverschwender" das Handwerk zu legen.

In der Grundschule Paniersplatz in der Altstadt gab es täglich Energiespartipps aus dem schon im Schuljahr 2017/18 erarbeiteten Energiesparkalender – unterstützt von Lautsprecherdurchsagen der Viertklässler. Das Motto der Projektwoche an der Grundschule St. Johannis lautete "Umweltschutz und Müllvermeidung – wie wir die Welt schöner machen". Themen wie "Geburtstag ohne Plastik" oder die "Qual der Wale" wurden bearbeitet. Beim Abschlussfest war auch zum Beispiel ein begehbarer Wal zu sehen.

An der Sperber-Mittelschule in Hummelstein dokumentierten die Schüler der M7 den Verkehr und entwickelten anschließend auch in Rollenspielen einen Gesprächsleitfaden. Mit dessen Hilfe wiesen sie die vielkritisierten "Elterntaxis" auf Gefahren und Alternativen hin.

Neu aufgestellt wurde die Energiepolizei an der Mittelschule St. Leonhard, um die Klassen über das Energiesparen zu informieren und sie zu prüfen. Außerdem gab es Beiträge zum Thema auf dem schuleigenen "Radio Leo", einen Infostand am Sommerfest und Kurzreferate in der achten und neunten Klasse.

An der Peter-Henlein-Realschule in Röthenbach-Ost wurde ein neues Nachhaltigkeitskonzept erstellt. Zudem bildete man Energie-Manager aus, sammelte Ideen für die Umwelt-Checker-AG und die Hofbegrünung. Und auf einem Smoothiefahrrad können die Schüler den Strom zur Herstellung ihres Getränks erzeugen.

Die Peter-Vischer-Schule in der Nordstadt hat ihr Projekt "AchtEdrauf!" fortgeführt und erweitert. Etabliert wurde der 8. Februar als Umwelttag (für alle Nürnberger Schulen), während die Klasse 9e in das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eingeladen wurde, um dort ihr Projekt vorzustellen.

Die "Umwelt-Klasse 2019" wurde in einem internen Wettbewerb an der Veit-Stoß-Realschule in Schoppershof gesucht. Sogenannte Umwelthelfer stellten Umweltregeln zusammen, das Umweltteam kontrollierte die Klassen und vergab Punkte.

Zum Schwerpunkt Ernährung und Konsum organisierten Schüler der Berufsschule 7 einen Aktionstag. Außerdem eröffneten sie eine Foodsharingtheke. Je zwei "Grüne Engel" pro Klasse wurden an der B12 geschult, um ihre Mitschüler für den Klassenwettbewerb fit zu machen. Außerdem kamen ein selbst geschriebenes, interaktives Theaterstück und ein Treffen mit dem Klimabeauftragten der Stadt Nürnberg zur Aufführung.

Das "KEiM"-Projekt wurde 1999 als Nachfolgeprojekt von EMS (Energie Macht Schule) etabliert. Zunächst ging es darum, den Energie- und Wasserverbrauch an Schulen zu reduzieren. Der Aspekt "finanzielle Einsparmöglichkeiten" spielte ebenfalls eine Rolle. Durch das neu eingeführte Bonussystem richtet sich seit 2003 ein besonderes Augenmerk auf die pädagogischen Elemente der Energiesparprojekte der teilnehmenden Schulen. Außerdem wurde das Portfolio um die Themenpalette "nachhaltiger Konsum, Abfallvermeidung, umweltfreundliche Ernährung und Mobilität" ergänzt. Einen neuen Impuls für das KEiM-Projekt soll die in Bau befindliche Energie- und Umweltstation am Wöhrder See geben.

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