VfL-Baskets Treuchtlingen seit zehn Spielzeiten in der 1. Regionalliga Südost
2.5.2021, 08:02 UhrAbteilungsleiter Stefan Schmoll, der bekanntlich auch Kapitän der Treuchtlinger Regionalliga-Truppe ist, hat sich zu dem Jubiläum die Mühe gemacht und aus zehn Spieljahren eine Gesamtstatistik erstellt mit allen eingesetzten Spielern, mit Punkten und Rebounds, mit Dreiern und Freiwürfen, mit Assists, Spielen und Einsatzminuten. Die wichtigsten Zahlen und Werte aus Schmolls Excel-Datei haben wir in der linken Spalte zusammengefasst und aufgelistet.
Darin zeigt sich zum Beispiel, dass Claudio Huhn der Dauerbrenner ist, und zwar mit 226 Spielen in der 1. Regionalliga und 6339 Einsatzminuten. An zweiter Stelle folgt Arne Stecher. Er war zwar mal für eine Saison in Eichstätt, kommt aber dennoch auf 214 Spiele (2496 Minuten). Zwei Jahre war Stefan Schmoll weg in Nördlingen in der 2. Bundesliga ProB. Für "seinen" VfL absolvierte er dennoch 198 Partien in der 1. Regio und kam auch auf die meisten Einsatzminuten (6748). Neben Huhn und Schmoll hat sonst nur noch Tim Eisenberger die 6000er-Marke geknackt – in 161 Spielen. Vorne dabei sind auch Florian Beierlein (187 Spiele), Jonathan Schwarz (162) und Simon Geiselsöder (152).
Topscorer: Schmoll vor Eisenberger
Topscorer ist Stefan Schmoll mit 3909 Punkten vor Tim Eisenberger (2884), Claudio Huhn (2499) und Volker Lang (1931). Vom Schnitt her gesehen liegt Peter Maischak (19,01 Punkte pro Spiel) gleich hinter Schmoll (19,74). In den kommenden Jahren sind auch Youngster Luca Wörrlein (bislang im Schnitt 12,32 Punkte) solche Werte zuzutrauen.
Bei den Rebounds liegt Schmoll vor Eisenberger und Lang, bei den Assists war Eisenberger die Nummer eins vor Huhn und Schmoll. "Dreierkönig" ist Simon Geiselsöder mit 353 Treffern und einer Topquote von 40,6 Prozent. Hier folgen Huhn und Schmoll an zweiter und dritter Stelle. Bei den Freiwürfen wiederum liegt Eisenberger vor Schmoll und Huhn. Die beste Quote hat allerdings Volker Lang, der seine Karriere schon 2016 beenden musste: Er hat 75 Prozent seiner Freiwürfe versenkt.
Natürlich könnte man sich noch etliches mehr herauspicken und auch Stefan Schmoll gibt zu, dass er ein "Statistik-Freak" ist. Noch faszinierender ist für ihn jedoch die Entwicklung im VfL-Basketball. Als sich die Verantwortlichen im Jahr 2010 recht kurzfristig entschieden hatten, das überraschende Aufstiegsrecht als Tabellendritter der 2. Regionalliga wahrzunehmen, sei das der Sprung in ein "Abenteuer" gewesen. "Wir hatten damals gehofft, vielleicht ein oder zwei Jahre in der 1. Regio drinzubleiben", erinnert sich Schmoll.
2017 ganz nah dran am Meistertitel
Aus dem Abenteuer ist inzwischen ein Dauerzustand geworden. Die Treuchtlinger gehören zu den festen Größen in der 1. Regionalliga Südost. Die ersten Jahre waren geprägt vom Abstiegskampf, dann ging es mehr und mehr ins Mittelfeld und schließlich in die Spitzengruppe. 2014 durfte der VfL Rang fünf feiern, dann folgten zwei vierte Plätze und 2017 schließlich die bislang erfolgreichste Saison: Lange Zeit boten die Amateure aus dem Altmühltal den Profis vom BBC Coburg im Titelrennen Paroli. Letztlich ging der VfL auf Rang drei durchs Ziel, war allerdings punktgleich mit Vizemeister Vilsbiburg.
Trostpreis war 2017 zudem der Verbandspokal, zwei Jahre später sollten die Treuchtlinger den Cup erneut gewinnen. Neben all diesen Erfolgen waren es auch zahlreiche besondere Spiele, die in Erinnerung bleiben. Die Derbys (und vor allem Siege) gegen Ansbach und Nördlingen führt Stefan Schmoll hier genauso an wie Siegesserien mit zehn oder elf Erfolgen am Stück: "Da schwimmst du auf der Erfolgswelle." Oder auch den großen Showdown mit dem "Endspiel" um die Meisterschaft 2017 in der großen Coburger Arena.
Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Trainer, Spieler, Fans haben wohl alle ihre eigenen Highlights. Für Stefan Schmoll persönlich war es zum Beispiel sein Treffer zum Sieg gegen Breitengüßbach im Februar 2019: 0,7 Sekunden vor Schluss versenkte er den entscheidenden Korb. Wie so oft explodierte die SenefelderHalle förmlich. "Das war ein sehr emotionaler Sieg – auch weil wir zuvor einiges durchgestanden haben", erklärt der VfL-Topscorer. Generell weiß er rückblickend um einige Aufs und Abs: "Wir haben in den zehn Jahren alles mitgemacht, was man mitmachen kann", findet der 31-Jährige.
"Immer zusammengehalten"
Bei allem nicht zu vergessen und nicht zu unterschätzen: "Die legendären Abende nach so manchen Spielen oder auch die legendären Busfahrten zum Beispiel bis nach Dresden." Grundprinzip und Erfolgsrezept zugleich: "Wir haben immer zusammengehalten und zusammengeholfen", unterstreicht Stefan Schmoll.
Nach seinen Worten waren es vor allem Trainer Stephan Harlander sowie der langjährige Spartenleiter Josef Ferschl, die das Treuchtlinger Basketball-Projekt stets vorangetrieben haben. Mit Harlander einen Erfolgscoach zu haben, der seit 2008 – also noch vor den Regionalliga-Zeiten – beim Verein ist, das spricht für die Kontinuität, wie es sie heutzutage selbst im Amateursport kaum noch gibt, und ist auch so eine typische VfL-Geschichte.
Das "Statement" einer Stadt
Genauso wie die vielen Helferinnen und Helfer, die seit Jahren im Hintergrund aktiv sind, und natürlich die Fans: Hunderte von Zuschauern bei den Heimspielen, satte Unterstützung bei den Auswärtsspielen. "Die Leute und die ganze Stadt sind, so denke ich, schon stolz darauf, was sich beim VfL entwickelt hat", sagt Stefan Schmoll. Er sieht es zugleich als "Statement einer Stadt" wenn man mit 300 Anhängern zu Spielen nach Ansbach oder mit zwei voll besetzten Bussen nach Coburg fährt.
An der Geschichte der VfL-Baskets in zehn Jahren 1. Regionalliga habe "jeder einzelne Fan mitgeschrieben" findet Stefan Schmoll. Und das gilt natürlich auch für jeden der bislang eingesetzten 42 Spieler. Etliche von ihnen haben zwar inzwischen aufgehört. "Wir haben es aber immer wieder geschafft, junge Leute aus den eigenen Reihen zu integrieren", unterstreicht der Spartenleiter. Hinzu kamen Glücksfälle wie Tim Eisenberger oder Peter Maischak, die sich dem VfL von außerhalb anschlossen und sich voll mit dem Amateur- und Nachwuchsprojekt identifizierten.
"Ich denke, der Erfolg gibt uns in vielen Entscheidungen recht", stellt der Abteilungsleiter im Rückblick fest. Und noch etwas kann Stefan Schmoll über die VfL-Baskets in der 1. Regionalliga sagen: "Wir haben aus sehr wenig sehr, sehr viel gemacht." Ein schöner Schlusssatz nach zehn Jahren Abenteuer.
Die große VfL-Statistik für 10 Jahre 1. Regionalliga
Alle eingesetzten Spieler
Name Einsatzminuten Spiele
Claudio Huhn 6339 226
Arne Stecher 2496 214
Stefan Schmoll 6748 198
Florian Beierlein 4012 187
Jonathan Schwarz 1406 162
Tim Eisenberger 6077 161
Simon Geiselsöder 4579 152
Volker Lang 3722 121
Florens Remmele 1237 107
Kevin Vogt 799 106
Sebastian Ferschl 2051 83
Fabian Ferschl 2392 75
Peter Maischak 2405 70
Nico Hirschmann 476 67
Martin Donaubauer 393 59
Jonas Rauch 377 54
Leon Fruth 388 53
Marius Lang 767 50
Oliver Linss 134 48
Luca Wörrlein 889 46
Lars Stecher 216 42
A. Mavropoulos 169 37
Jonathan Pospiech 177 27
Karsten Seeberger 64 27
Nico Jahnel 178 25
Michael Fesel 310 23
Robin Seeberger 325 23
Tobias Hornn 111 21
Moritz Schwarz 172 21
Peter Zeis 708 20
Konstantin Huhn 143 20
Moritz Rettner 139 17
Tobias Heinz 66 15
Marco Hüttinger 79 14
Yannick Rapke 80 13
Michael Handke 177 12
Andreas Dinkelmeyer 12 11
Moritz Eckert 63 11
Jakob Reichardt 46 4
Jens Kummer 6 2
Klaus Pilling 25 2
Sebastian Sommerfeld 13 1
Die meisten Punkte
Spieler Schnitt Punkte ges.
Stefan Schmoll 19,74 3909
Tim Eisenberger 17,91 2884
Claudio Huhn 11,05 2499
Volker Lang 15,95 1931
Florian Beierlein 9,80 1833
Simon Geiselsöder 12,03 1830
Peter Maischak 19,01 1331
Fabian Ferschl 7,68 638
Sebastian Ferschl 8,10 608
Luca Wörrlein 12,32 567
Arne Stecher 2,23 478
Jonathan Schwarz 2,79 452
Peter Zeis 16,55 331
Die meisten Rebounds
Spieler Schnitt Rebounds ges.
Stefan Schmoll 8,0 1589
Tim Eisenberger 8,4 1355
Volker Lang 5,3 636
Claudio Huhn 2,7 612
Simon Geiselsöder 3,9 587
Peter Maischak 7,0 491
Jonathan Schwarz 2,1 345
Florian Beierlein 1,8 338
Luca Wörrlein 5,8 268
Die meisten Assists
Spieler Schnitt Assists ges.
Tim Eisenberger 6,4 1029
Claudio Huhn 2,7 606
Stefan Schmoll 2,9 578
Fabian Ferschl 2,8 229
Florian Beierlein 1,2 224
Simon Geiselsöder 1,2 187
Volker Lang 1,1 134
Peter Maischak 1,8 128
Die meisten Dreier
Spieler Quote Treffer
Simon Geiselsöder 40,6 353
Claudio Huhn 31,1 260
Stefan Schmoll 31,3 192
Florian Beierlein 31,5 174
Peter Maischak 32,6 155
Tim Eisenberger 29,9 118
Sebastian Ferschl 30,9 105
Die meisten Freiwürfe
Spieler Quote Treffer
Tim Eisenberger 66,1 862
Stefan Schmoll 68,9 849
Claudio Huhn 70,2 767
Volker Lang 75,0 411
Florian Beierlein 72,7 397
Fabian Ferschl 71,4 322
Alle Angaben beziehen sich auf die zehn Jahre, in denen der VfL Treuchtlingen in der 1. Regionalliga Südost spielt.
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