VfL-Baskets Treuchtlingen seit zehn Spielzeiten in der 1. Regionalliga Südost

2.5.2021, 08:02 Uhr
Vor genau zehn Jahren freute sich dieses VfL-Team über den Klassenerhalt in der 1. Regio. Stehend von links die Spieler Hüttinger, Schmoll, C. Huhn, Hirschmann, Fesel, M. Lang, K. Huhn, F. Ferschl und Donaubauer; vorne v. li.: Spartenleiter J. Ferschl, A. Stecher, Remmele, VfL-Bunny, S. Ferschl, V. Lang und Trainer Harlander.

© Foto: Uwe Mühling Vor genau zehn Jahren freute sich dieses VfL-Team über den Klassenerhalt in der 1. Regio. Stehend von links die Spieler Hüttinger, Schmoll, C. Huhn, Hirschmann, Fesel, M. Lang, K. Huhn, F. Ferschl und Donaubauer; vorne v. li.: Spartenleiter J. Ferschl, A. Stecher, Remmele, VfL-Bunny, S. Ferschl, V. Lang und Trainer Harlander.

Abteilungsleiter Stefan Schmoll, der bekanntlich auch Kapitän der Treuchtlinger Regionalliga-Truppe ist, hat sich zu dem Jubiläum die Mühe gemacht und aus zehn Spieljahren eine Gesamtstatistik erstellt mit allen eingesetzten Spielern, mit Punkten und Rebounds, mit Dreiern und Freiwürfen, mit Assists, Spielen und Einsatzminuten. Die wichtigsten Zahlen und Werte aus Schmolls Excel-Datei haben wir in der linken Spalte zusammengefasst und aufgelistet.

Darin zeigt sich zum Beispiel, dass Claudio Huhn der Dauerbrenner ist, und zwar mit 226 Spielen in der 1. Regionalliga und 6339 Einsatzminuten. An zweiter Stelle folgt Arne Stecher. Er war zwar mal für eine Saison in Eichstätt, kommt aber dennoch auf 214 Spiele (2496 Minuten). Zwei Jahre war Stefan Schmoll weg in Nördlingen in der 2. Bundesliga ProB. Für "seinen" VfL absolvierte er dennoch 198 Partien in der 1. Regio und kam auch auf die meisten Einsatzminuten (6748). Neben Huhn und Schmoll hat sonst nur noch Tim Eisenberger die 6000er-Marke geknackt – in 161 Spielen. Vorne dabei sind auch Florian Beierlein (187 Spiele), Jonathan Schwarz (162) und Simon Geiselsöder (152).

Topscorer: Schmoll vor Eisenberger

Topscorer ist Stefan Schmoll mit 3909 Punkten vor Tim Eisenberger (2884), Claudio Huhn (2499) und Volker Lang (1931). Vom Schnitt her gesehen liegt Peter Maischak (19,01 Punkte pro Spiel) gleich hinter Schmoll (19,74). In den kommenden Jahren sind auch Youngster Luca Wörrlein (bislang im Schnitt 12,32 Punkte) solche Werte zuzutrauen.

Bei den Rebounds liegt Schmoll vor Eisenberger und Lang, bei den Assists war Eisenberger die Nummer eins vor Huhn und Schmoll. "Dreierkönig" ist Simon Geiselsöder mit 353 Treffern und einer Topquote von 40,6 Prozent. Hier folgen Huhn und Schmoll an zweiter und dritter Stelle. Bei den Freiwürfen wiederum liegt Eisenberger vor Schmoll und Huhn. Die beste Quote hat allerdings Volker Lang, der seine Karriere schon 2016 beenden musste: Er hat 75 Prozent seiner Freiwürfe versenkt.

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© Uwe Mühling

Natürlich könnte man sich noch etliches mehr herauspicken und auch Stefan Schmoll gibt zu, dass er ein "Statistik-Freak" ist. Noch faszinierender ist für ihn jedoch die Entwicklung im VfL-Basketball. Als sich die Verantwortlichen im Jahr 2010 recht kurzfristig entschieden hatten, das überraschende Aufstiegsrecht als Tabellendritter der 2. Regionalliga wahrzunehmen, sei das der Sprung in ein "Abenteuer" gewesen. "Wir hatten damals gehofft, vielleicht ein oder zwei Jahre in der 1. Regio drinzubleiben", erinnert sich Schmoll.

2017 ganz nah dran am Meistertitel

Aus dem Abenteuer ist inzwischen ein Dauerzustand geworden. Die Treuchtlinger gehören zu den festen Größen in der 1. Regionalliga Südost. Die ersten Jahre waren geprägt vom Abstiegskampf, dann ging es mehr und mehr ins Mittelfeld und schließlich in die Spitzengruppe. 2014 durfte der VfL Rang fünf feiern, dann folgten zwei vierte Plätze und 2017 schließlich die bislang erfolgreichste Saison: Lange Zeit boten die Amateure aus dem Altmühltal den Profis vom BBC Coburg im Titelrennen Paroli. Letztlich ging der VfL auf Rang drei durchs Ziel, war allerdings punktgleich mit Vizemeister Vilsbiburg.

Trostpreis war 2017 zudem der Verbandspokal, zwei Jahre später sollten die Treuchtlinger den Cup erneut gewinnen. Neben all diesen Erfolgen waren es auch zahlreiche besondere Spiele, die in Erinnerung bleiben. Die Derbys (und vor allem Siege) gegen Ansbach und Nördlingen führt Stefan Schmoll hier genauso an wie Siegesserien mit zehn oder elf Erfolgen am Stück: "Da schwimmst du auf der Erfolgswelle." Oder auch den großen Showdown mit dem "Endspiel" um die Meisterschaft 2017 in der großen Coburger Arena.

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Trainer, Spieler, Fans haben wohl alle ihre eigenen Highlights. Für Stefan Schmoll persönlich war es zum Beispiel sein Treffer zum Sieg gegen Breitengüßbach im Februar 2019: 0,7 Sekunden vor Schluss versenkte er den entscheidenden Korb. Wie so oft explodierte die SenefelderHalle förmlich. "Das war ein sehr emotionaler Sieg – auch weil wir zuvor einiges durchgestanden haben", erklärt der VfL-Topscorer. Generell weiß er rückblickend um einige Aufs und Abs: "Wir haben in den zehn Jahren alles mitgemacht, was man mitmachen kann", findet der 31-Jährige.

"Immer zusammengehalten"

Bei allem nicht zu vergessen und nicht zu unterschätzen: "Die legendären Abende nach so manchen Spielen oder auch die legendären Busfahrten zum Beispiel bis nach Dresden." Grundprinzip und Erfolgsrezept zugleich: "Wir haben immer zusammengehalten und zusammengeholfen", unterstreicht Stefan Schmoll.

Nach seinen Worten waren es vor allem Trainer Stephan Harlander sowie der langjährige Spartenleiter Josef Ferschl, die das Treuchtlinger Basketball-Projekt stets vorangetrieben haben. Mit Harlander einen Erfolgscoach zu haben, der seit 2008 – also noch vor den Regionalliga-Zeiten – beim Verein ist, das spricht für die Kontinuität, wie es sie heutzutage selbst im Amateursport kaum noch gibt, und ist auch so eine typische VfL-Geschichte.

Das "Statement" einer Stadt

Genauso wie die vielen Helferinnen und Helfer, die seit Jahren im Hintergrund aktiv sind, und natürlich die Fans: Hunderte von Zuschauern bei den Heimspielen, satte Unterstützung bei den Auswärtsspielen. "Die Leute und die ganze Stadt sind, so denke ich, schon stolz darauf, was sich beim VfL entwickelt hat", sagt Stefan Schmoll. Er sieht es zugleich als "Statement einer Stadt" wenn man mit 300 Anhängern zu Spielen nach Ansbach oder mit zwei voll besetzten Bussen nach Coburg fährt.

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© Uwe Mühling

An der Geschichte der VfL-Baskets in zehn Jahren 1. Regionalliga habe "jeder einzelne Fan mitgeschrieben" findet Stefan Schmoll. Und das gilt natürlich auch für jeden der bislang eingesetzten 42 Spieler. Etliche von ihnen haben zwar inzwischen aufgehört. "Wir haben es aber immer wieder geschafft, junge Leute aus den eigenen Reihen zu integrieren", unterstreicht der Spartenleiter. Hinzu kamen Glücksfälle wie Tim Eisenberger oder Peter Maischak, die sich dem VfL von außerhalb anschlossen und sich voll mit dem Amateur- und Nachwuchsprojekt identifizierten.

"Ich denke, der Erfolg gibt uns in vielen Entscheidungen recht", stellt der Abteilungsleiter im Rückblick fest. Und noch etwas kann Stefan Schmoll über die VfL-Baskets in der 1. Regionalliga sagen: "Wir haben aus sehr wenig sehr, sehr viel gemacht." Ein schöner Schlusssatz nach zehn Jahren Abenteuer.

Die große VfL-Statistik für 10 Jahre 1. Regionalliga

Alle eingesetzten Spieler
Name Einsatzminuten  Spiele
Claudio Huhn 6339   226 
Arne Stecher 2496   214 
Stefan Schmoll 6748   198 
Florian Beierlein 4012   187 
Jonathan Schwarz 1406   162 
Tim Eisenberger 6077   161 
Simon Geiselsöder 4579   152 
Volker Lang 3722   121 
Florens Remmele 1237   107 
Kevin Vogt 799   106 
Sebastian Ferschl 2051    83 
Fabian Ferschl 2392    75 
Peter Maischak 2405    70 
Nico Hirschmann 476    67 
Martin Donaubauer 393    59 
Jonas Rauch 377    54 
Leon Fruth 388    53 
Marius Lang 767    50 
Oliver Linss 134    48 
Luca Wörrlein 889    46 
Lars Stecher 216     42 
A. Mavropoulos 169    37 
Jonathan Pospiech 177    27 
Karsten Seeberger 64    27 
Nico Jahnel 178    25 
Michael Fesel 310    23 
Robin Seeberger 325    23 
Tobias Hornn 111    21 
Moritz Schwarz 172    21 
Peter Zeis 708    20 
Konstantin Huhn 143    20 
Moritz Rettner 139    17 
Tobias Heinz 66    15 
Marco Hüttinger 79    14 
Yannick Rapke 80    13 
Michael Handke 177    12 
Andreas Dinkelmeyer 12     11 
Moritz Eckert 63    11 
Jakob Reichardt 46     4 
Jens Kummer 6     2 
Klaus Pilling 25     2 
Sebastian Sommerfeld 13     1 
Die meisten Punkte
Spieler Schnitt Punkte ges.
Stefan Schmoll 19,74     3909 
Tim Eisenberger 17,91     2884 
Claudio Huhn 11,05     2499 
Volker Lang 15,95     1931 
Florian Beierlein 9,80     1833 
Simon Geiselsöder 12,03     1830 
Peter Maischak 19,01     1331 
Fabian Ferschl 7,68      638 
Sebastian Ferschl 8,10      608 
Luca Wörrlein 12,32      567 
Arne Stecher 2,23      478 
Jonathan Schwarz 2,79      452 
Peter Zeis 16,55      331 
Die meisten Rebounds
Spieler Schnitt Rebounds ges.
Stefan Schmoll 8,0      1589 
Tim Eisenberger 8,4      1355 
Volker Lang 5,3       636 
Claudio Huhn 2,7       612 
Simon Geiselsöder 3,9       587 
Peter Maischak 7,0       491 
Jonathan Schwarz 2,1       345 
Florian Beierlein 1,8       338 
Luca Wörrlein 5,8       268 
Die meisten Assists
Spieler Schnitt Assists ges.
Tim Eisenberger 6,4      1029 
Claudio Huhn 2,7       606 
Stefan Schmoll 2,9       578 
Fabian Ferschl 2,8       229 
Florian Beierlein 1,2       224 
Simon Geiselsöder 1,2       187 
Volker Lang 1,1       134 
Peter Maischak 1,8       128 
Die meisten Dreier
Spieler Quote  Treffer
Simon Geiselsöder 40,6    353 
Claudio Huhn 31,1    260 
Stefan Schmoll 31,3    192 
Florian Beierlein 31,5    174 
Peter Maischak 32,6    155 
Tim Eisenberger 29,9    118 
Sebastian Ferschl 30,9    105 
Die meisten Freiwürfe
Spieler Quote  Treffer
Tim Eisenberger 66,1    862 
Stefan Schmoll 68,9    849 
Claudio Huhn 70,2    767 
Volker Lang 75,0    411 
Florian Beierlein 72,7    397 
Fabian Ferschl 71,4    322 
Alle Angaben beziehen sich auf die zehn Jahre, in denen der VfL Treuchtlingen in der 1. Regionalliga Südost spielt.

 

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