Vor 14 Millionen Jahren lag halb Bayern unter dicker Ascheschicht

15.4.2021, 10:40 Uhr

Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt (LfU), verkündete die neuen Erkenntnisse nach der Entdeckung einer bisher verborgenen Schicht aus Vulkanstaub in den Tiefen des Meteoritenkraters Nördlinger Ries.

Bei Bohrungen sei man in 218 Metern Tiefe auf Asche gestoßen. Damals sei der Krater noch nicht verfüllt gewesen, so dass sich in dem tiefen Krater die Ascheschicht erhalten konnte und nicht der Abtragung zum Opfer fiel, hieß es weiter.

Die Asche stammt von Vulkanausbrüchen aus dem Pannonischen Becken im heutigen Ungarn. Ostwinde hätten die Asche 600 Kilometer weit bis ins heutige Bayern transportiert. Dabei habe es solche Mengen an Vulkanstaub gegeben, dass sich die Sonne verdunkelt habe und Bayern kalte Monate beschert habe.

Nach bisherigen Erkenntnissen schwemmten Regenfälle den Staub in Mulden und Senken zusammen und bildeten so im Raum Augsburg, Moosburg, Mainburg und Landshut die größten Bentonit-Vorkommen Deutschlands. Bentonit ist den Angaben zufolge ein begehrter Bodenschatz, der in der Lebensmittelindustrie, im Spezialtiefbau und in Gießereien unverzichtbar ist.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Geophysical Research Planets veröffentlicht.


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