VW ID.3: Karriere als Cabrio?
8.3.2021, 10:10 Uhr
Der ID.3 ist der Volkswagen unter den Elektroautos. Möglicherweise steht ihm auch eine Laufbahn als Luftikus bevor. Denn: In Wolfsburg spielt man mit dem Gedanken, eine Cabrio-Version aufzulegen. Erste Skizzen wurden schon einmal veröffentlicht, mit ihrer Hilfe soll ausgelotet werden, wie groß die Begeisterung unter potenziellen Käufern ausfallen könnte.
Schreibt man dem Bildmaterial Realitätsnähe zu, würde das ID.3 Cabrio vier Personen Platz bieten, als Dreitürer vorfahren und ohne Überrollbügel auskommen. Das in der Bodengruppe verbaute Batteriepack dürfte bereits eine Karosseriesteifigkeit generieren, die sich andere Cabriolets erst durch zusätzliche Verstärkungen antrainieren müssen.
Kein Motorenlärm, kein Dieseldunst
Offen und gleichzeitig elektrisch fahren – das ist eine Kombination, die tatsächlich Charme besitzt. Kein Motorenlärm – zumindest der eigene nicht – würde sich unter Vogelgezwitscher und Blätterrauschen mischen, kein Benzin- oder Dieseldunst den Duft nach frischem Heu oder Sommerwald übertünchen.
Der offene ID.3 wäre, wenn er denn käme, das aktuellste in einer Ahnenreihe traditionsreicher und überwiegend bei Karmann in Osnabrück gebauter Volkswagen-Cabriolets. Legendenstatus hat schon früh das Käfer-Cabrio erlangt, dessen erste Serienversion 1949 vorgestellt wurde und dessen Produktion erst 1980 ein Ende fand. Kaum weniger zum Kult gerieten das Karmann Ghia Cabriolet (1957 bis 1974) und das Golf Cabriolet, das – mit Unterbrechungen - von 1979 bis 2016 gebaut und vom Volksmund als "Erdbeerkörbchen" tituliert wurde, des charakteristischen Überrollbügels weniger. Weniger glücklich agierten hingegen das Stahldach-Cabriolet Eos (2006 bis 2015) und das Beetle Cabriolet (2012 bis 2019).
Der einstige Rückenwind für Cabrios ist inzwischen eher einer Flaute gewichen. Längst mussten die Luftikusse ihre Rolle als begehrte Lifestyler an die boomenden SUVs abgeben. Bei VW versucht man, mit der naheliegenden Kombination beider Fahrzeuggattungen gegenzusteuern – seit 2020 wirbt der offene T-Roc als SUV-Cabrio um Kunden. Ein elektrischer ID.3-Luftikus wäre somit nicht das erste ungewöhnliche Cabriolet im VW-Portfolio.
Ulla Ellmer