Wie Karl Chaos in die Falle tappt

4.6.2014, 06:00 Uhr
Wie Karl Chaos in die Falle tappt

© Antje Seilkopf

Zwölf Teams traten dabei innerhalb einer Woche vor insgesamt 6500 Kindern auf. In Stein waren die Puppenspieler in Uniform zum zweiten Mal zu Gast. Organisiert wurde das von der örtlichen Dienstelle, die vor zwei Jahren zum ersten Mal eine Puppenbühne in den Ort geholt hatte. „Wir sind offene Türen eingerannt, die Einrichtungen haben sofort alle ja gesagt“, meinte Hubert Bock, Leiter der Polizeiinspektion Stein, erfreut. Die Polizisten hatten von der Auswahl der Puppenbühne über das Festlegen der Spielorte bis zum Transport der kleinen Zuschauer in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen alles für das Theater in die Wege geleitet.

Und so konnten rund 500 Kinder bei insgesamt sechs Vorstellungen an drei Vormittagen im Gemeindehaus am Martin-Luther-Platz die spannende Geschichte rund um eine neue Fußgängerampel in der Puppenstadt miterleben. Die Jungen und Mädchen aus Einrichtungen in Stein, Oberasbach und Roßtal waren mit Begeisterung dabei und völlig gebannt vom Spiel der Figuren. Gespannt verfolgten die Fünf- bis Achtjährigen, wie der Ampeldienst in Puppenstadt einen neuen Mitarbeiter sucht. Weil Karl Chaos dabei eine Absage kassiert, manipuliert er aus Rache die nagelneue Ampel, doch Schwein Ringel gelingt es zum Glück, sie wieder in Takt zu bringen. Begeistert und lautstark halfen die Kinder am Ende dabei, dem Bösewicht Karl Chaos eine Falle zu stellen. Auch Polizeihund Wuschel war rechtzeitig zur Stelle, sodass zuletzt alle Puppenstadt-Ampeln wieder ordentlich auf Rot und Grün schalteten.

Die Finanzierung der Puppenbühnen-Vorstellungen hat der „Verein zur Förderung des Internationalen Festivals der Polizeipuppenbühnen in der Metropolregion Nürnberg“ übernommen. Die Mitglieder versuchen, für jedes Festival rund 20 000 Euro an Sponsorengeldern zusammenzubringen, um Auftritte und Aufenthalt der rund 40 Puppenspieler-Teams für eine Woche in Nürnberg zu finanzieren. „Wir sind heuer beinahe an unsere Grenzen gekommen, es war fast dramatisch“ so Vorsitzender Reimar Löblein. Da Sponsoren absprangen, musste auf Rücklagen zurückgegriffen werden. „Ich sehe einfach die Notwendigkeit dieser Puppenbühnen“, so Löblein. Er selber habe erlebt, wie seine Tochter von einem Auto angefahren wurde. „Das soll anderen Kindern nicht passieren, deshalb sollen die Kleinen spielerisch mit möglichen Gefahren vertraut gemacht werden.“

Bei den Kindern jedenfalls kam die Botschaft an – mit einem lauten „Jaaaa“ bestätigten sie, aber auch die erwachsenen Zuschauer, darunter Steins Bürgermeister und der Landrat, dass sie sich mit dem Verhalten an Ampeln auskennen.

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