20.000 Stellen auf der Kippe? Siemens-Chef sorgt für Ärger

23.8.2018, 17:56 Uhr
20.000 Stellen auf der Kippe? Siemens-Chef sorgt für Ärger

© Rainer Jensen/dpa

Demnach hat Kaeser in einer kleinen Runde mit Analysten betont, die Effizienz in den Querschnittsfunktionen wie Personal, Finanzen oder Recht bis 2021 um mehr als 20 Prozent pushen zu wollen. Zudem seien Einsparungen von zehn bis 20 Prozent bei den internen IT-Dienstleistern geplant. Diese Sparziele hatte Siemens auch bei der Präsentation seiner Strategie "Vision 2020+" genannt, in der Kaeser in München verkündete, die Siemens-Geschäfte künftig in sechs Siemens-Unternehmen mit größeren Freiheiten zu führen und Tausende Jobs aus der Zentrale in die operativen Einheiten zurückzuverlagern. Fragen zu den damit verbundenen Stellenabbau jedoch beantwortete Kaeser bei der Presse- und Analystenkonferenz in München schlichtweg nicht.

Und jetzt diese Zahl von 20.000 möglicherweise zu streichenden Stellen weltweit, eine Zahl, die das Unternehmen nicht kommentiert. Auf die Gewerkschaft wirkt dies wie ein Schlag mit der Keule. So beklagt Elisabeth Mongs von der IG Metall Erlangen eine zusätzliche Verunsicherung der Beschäftigten. "Wir haben Zusicherungen, dass kein Stellenabbauprogramm bevorsteht und erwarten, dass diese Zusage eingehalten wird", erklärt Mongs.

Seit der Vorstellung der neuen Siemens-Struktur sind gerade einmal drei Wochen vergangen. Logischerweise fehle die "Konkretisierung, wo und wie genau die Kostensenkung erzielt wird". Somit blieben die Auswirkungen für Erlangen unklar. Der Standort ist ohnehin gebeutelt von den Einschnitten in der Kraftwerksparte PG. Doch auch hierzu würden erst im Herbst die endgültigen Pläne klar werden.

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