Branche in Krise?

Insgesamt 5000 Jobs in Gefahr: Autozulieferer mit Standort in Nürnberg meldet Insolvenz an

Sofia Löffler

Online-Redaktion

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29.2.2024, 16:26 Uhr
Der Autozulieferer "Eissmann Automotive" meldet Insolvenz an. (Symbolbild) 

© MANUEL GEISSER Der Autozulieferer "Eissmann Automotive" meldet Insolvenz an. (Symbolbild) 

Erst vor kurzem wurde über die Stellenstreichungen bei Continental berichtet. Jetzt ist ein neuer Autozulieferer in Schieflage geraten. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, hat das Unternehmen "Eissmann Automotive" mit ihrem Sitz in Bad Urach sowie ihre Tochtergesellschaft am Mittwoch in Tübingen Insolvenz angemeldet.

Eissmann ist vielen Autofahrern ein Begriff. Das Unternehmen produziert Mittelkonsolen, Instrumententafeln, Armlehnen, Türverkleidungen, Sitzrückenschalen und Fahrerairbags, aber auch Schalt- und Wählhebel sowie komplette Verkleidungssysteme. Das 1964 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 17 Standorten - einer davon in Nürnberg.

Im Jahr 2021 erzielte Eissmann einen Umsatz von 367 Millionen Euro. Wie das in Zukunft aussieht, können nur die kommenden Monate zeigen. Die Firma steht allerdings vor weiteren Problemen. "Die Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Monate konnten die Rezessionseffekte, diverse Inflationstreiber wie Energiekosten, Materialkosten oder die Zinsentwicklung nicht kompensieren", teilte das Unternehmen der "Wirtschaftswoche" mit.

Insolvenzgeld

Die Halbleiterkrise habe die Situation weiter verschärft. Das Management habe daraufhin beschlossen, die freie Liquidität weiter zu erhöhen, was aber offenbar nicht ausgereicht habe. Auch in den ausländischen Werken habe sich die Situation verschlechtert. Das Unternehmen sei in Osteuropa sowie in Mexiko, China und den USA vertreten.

Im Zuge des Insolvenzverfahrens wird es wohl zu weiteren Einschnitten kommen. In den nächsten drei Monaten würden die Mitarbeiter Insolvenzgeld erhalten. Außerdem müsse man versuchen, Vereinbarungen mit den Autoherstellern auszuhandeln und einen Investor zu finden. Wie es hier dann weitergeht, müsse sich noch zeigen.

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