Auch in Nürnberg? Tesla will fast alle Läden schließen

1.3.2019, 19:52 Uhr
Auch in Nürnberg? Tesla will fast alle Läden schließen

© Archivfoto: R. Rödel

Viele der Tesla-Läden würden schließen, die verbliebenen Standorte in belebter Lage sollen als Ausstellungsfläche und Informationszentren genutzt werden. Mit der Schließung von Laden-Standorten werde auch Stellenabbau verbunden sein, sagte Musk. Zugleich solle die Mitarbeiterzahl im Service deutlich aufgestockt werden. Zahlen oder konkretere Angaben zu einzelnen Standorten gab es nicht. In Deutschland hat Tesla zwölf Stores – einen davon in der Nürnberger Innenstadt – und sieben Service-Center. Ob auch der Nürnberger Standort betroffen ist, blieb gestern offen, im Laden in der Karolinenstraße konnte man dazu keine Angaben machen.

In den USA könne man einen Tesla binnen einer Minute auf dem Smartphone kaufen, weltweit solle das bald auch so werden, sagte Musk. Der Komplett-Umstieg auf Online-Verkäufe solle den Preis der Tesla-Fahrzeuge im Schnitt um sechs Prozent senken. Mit der Schließung der Stores fallen auch die üblichen Probefahrten weg. Stattdessen werde es einfacher, einen frisch gekauften Tesla zurückzugeben, erklärte Musk. Binnen einer Woche und bei bis zu 1000 gefahrenen Meilen (rund 1600 km) bekomme man den vollen Preis zurück.

"Es ist eine harte Entscheidung" 

Gleichzeitig kündigte Musk an, dass Teslas Hoffnungsträger Model 3 nun schließlich auch zum ursprünglich in Aussicht gestellten Preis von 35.000 Dollar vor Steuern und Elektroauto-Vergünstigungen verkauft werde. Die Version hat unter anderem eine kleinere Batterie.

Das sei der niedrigste Preis, zu dem Tesla ein Model 3 verkaufen könne, sagte Musk. Er rechne zwar auch damit, dass Tesla günstigere Elektroautos bauen könne – aber erst als neuen Fahrzeug in zwei bis drei Jahren. Um Preise niedrig halten zu können, müsse Tesla unter anderem beim Vertrieb sparen. "Es ist eine harte Entscheidung, aber ich denke, dass es die richtige Entscheidung für die Zukunft ist", sagte Musk zum Komplett-Umstieg auf den Online-Verkauf.

Tesla sei in der Lage, so etwas durchzuziehen, weil das Unternehmen die Autohäuser im Gegensatz zu anderen Herstellern selbst betreibe und nicht Franchisenehmern überlasse. Es gebe derzeit keinen anderen Weg für Tesla, finanziell nachhaltig zu wirtschaften, erläuterte Musk.

Nebenbei sagte der Tesla-Chef, dass er nicht mit einem Gewinn im ersten Quartal rechne, aber im zweiten Vierteljahr in schwarze Zahlen zurückkehren wolle. Noch vor wenigen Wochen hatte Musk gesagt, er sei zuversichtlich, das Vierteljahr mit schwarzen Zahlen abzuschließen, auch wenn sich Auslieferungen dadurch verzögern dürften, dass Fahrzeuge aus Kalifornien derzeit länger nach Europa und Asien unterwegs seien.

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