Black Friday: Wer wirklich sparen will, muss einige Dinge beachten

26.11.2020, 16:31 Uhr
Black Friday: Wer wirklich sparen will, muss einige Dinge beachten

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Ja, was ist denn jetzt los? "Smarte Armbanduhren 100 Euro billiger!" "40 Prozent Rabatt auf Fernseher!!" "Schnell zuschlagen, der Countdown läuft!!!" Von überall her springen den Verbrauchern im Online-Handel und in den Geschäften derzeit vermeintliche und tatsächliche Sonder-Super-Mega-Schnäppchen entgegen. Garniert mit zwei Worten: "Black Friday".

Es ist nicht ohne Ironie, dass es diesen Tag des Konsumrauschs ohne die Pilgrim Fathers so nicht geben würde. Jener Gruppe strenggläubiger Christen, die sich ab 1620 aus England über den Atlantik kommend im heutigen US-Bundesstaat Massachusetts ein neues Leben aufbauen wollten - und denen Ausschweifungen jeder Art ein Gräuel waren. Es waren die Ur-Einwohner, die ihnen unter anderem mit Essenslieferungen über die ersten Winter halfen.

Black Friday hat mit seinem Ursprung wenig zu tun

Ein Ereignis, dessen sich die heutigen Amerikaner mit dem Feiertag "Thanksgiving" noch immer erinnern - nur, dass dieser ursprüngliche Sinn mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Denn weil das Fest Ende November immer auf einen Donnerstag fällt, nehmen viele Menschen den folgenden Brückentag gleich ebenfalls frei - und nutzen das lange Wochenende zum Shoppen. Weihnachten ist schließlich nicht mehr fern.

Warum dieser in manchen Jahren umsatzstärkste Tag des US-Einzelhandels "Black Friday" genannt wird, ist nicht gänzlich geklärt. Eine populäre Theorie besagt, dass es der Tag ist, an dem viele Geschäfte es aus den roten in die schwarzen Zahlen schaffen.


Experte warnt: "Rabatte sind eine starke Droge"


Definitiv gesichert ist, dass inzwischen auch der deutsche Einzelhandel das Potenzial des "Black Friday" erkannt hat. Dass hierzulande niemand von amerikanischen Ur-Einwohnern vor dem Verhungern gerettet wurde, dass dieser Freitag auch selten ein Brückentag ist? Egal. Hauptsache, der Kunde lässt, von den zahlreichen Sonderaktionen angelockt, die Kasse klingeln.

Und wieso eigentlich nur am Freitag? Besonders geschäftstüchtige Verkäufer jazzen die Tage vor dem "Black Friday" gleich zur "Black Week" hoch. Online-Händler hängen zudem gern noch den darauffolgenden Montag dran. "Cyber Monday" heißt das dann.

Das sollten Käufer am Black Friday beachten

Verbraucherschützer warnen: Wer nicht aufpasst, dem droht nach dem Kaufrausch das böse Erwachen. "Bei riesigen Schnäppchen sollte sich niemand unter Kaufdruck setzen lassen", rät die Verbraucherzentrale Bayern (VZ). Das gilt insbesondere im Online-Handel. Und: "Preisvergleiche in Suchmaschinen können sich mehr lohnen als die Sonderangebote."

Die Erfahrung lehrt: Nicht überall, wo Schnäppchen draufsteht, ist auch Schnäppchen drin. "Lassen Sie sich nicht von angeblichen Rabatten blenden", ermuntert die VZ. "Viele der fantastischen Sparpreise beruhen auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller." Diesen Preis aber verlangt bei vielen Produkten auch sonst im Handel niemand.

Im Grunde gelten am "Black Friday" dieselben Tipps wie vor 25 Jahren beim guten, alten Winterschlussverkauf: Ruhe bewahren, nicht unter Zeitdruck setzen lassen und Impulseinkäufe vermeiden. Dazu vor dem Kauf die Preise vergleichen - was gerade im Online-Handel nur ein paar Klicks kostet. Und nur bei vertrauenswürdigen Händlern einkaufen und über sichere Methoden bezahlen, um auf keinen betrügerischen Fake-Shop hereinzufallen.

Dann stehen die Chancen ganz gut, dass der "Black Friday" auch für die Kunden ein schöner Tag wird. Nicht nur für den Einzelhandel.

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