Conti baut Nürnberger Werk aus

11.6.2011, 00:00 Uhr
Conti baut Nürnberger Werk aus

© Continental AG

Vor drei Jahren hatte das Unternehmen mit Sitz in Hannover in eine Zukunftstechnologie investiert: In Nürnberg begann Conti die Serienproduktion von Batterien auf Lithium-Ionen-Basis für Autos, die den Verbrennungsmotor mit einem Elektroantrieb kombinieren. Der Geschäftsbereich Hybrid- & Elektroantriebe unterhält hier seinen weltweiten Hauptsitz. Ebenfalls in Nürnberg angesiedelt ist die zentrale Geschäftseinheit Getriebesteuerungen. Und genau die erhält nun ein Test- und Entwicklungszentrum, in dessen Laboren und Büros Arbeitsplätze für rund 100 qualifizierte Mitarbeiter entstehen sollen.

Allein in die Gebäude investiert Conti nach Angaben des Standortleiters Rainer Pühl 7,5 Mio. €. Blickt man vier Jahre zurück, seien insgesamt 70 Mio. € in den Ausbau des Nürnberger Standorts geflossen. In den Jahren 2009/2010 wuchs die Belegschaft um 240 Mitarbeiter. Entsprechend habe das Werk an Kompetenzen zugelegt: „Die entwickelten und gefertigten Produkte sind in fast jedem Fahrzeugsegment vertreten“, erklärt Pühl.

Getriebesteuerungen, für die das Entwicklungszentrum gedacht ist, gehören bei Conti zur Sparte Transmission. Dieser Bereich entwickelt und produziert Elektroniken zur Regelung von automatisierten Getrieben wie Stufenautomaten, stufenlose Getriebe, automatisierte Schaltgetriebe, Doppelkupplungsgetriebe, Verteilergetriebe sowie Allradantriebe.

Temic übernommen

Eingeweihte Nürnberger nennen den Hersteller von Autoelektronik nach wie vor Conti Temic oder auch nur Temic. Denn das gehört zur Geschichte des Unternehmens: Im Juni 2001, also vor zehn Jahren, hatte die EU-Kommission grünes Licht gegeben, der damals stärker als heute auf die Reifenproduktion konzentrierte Hersteller durfte den Spezialisten für Brems- und Elektrosysteme übernehmen.

Bis dahin hatte Temic noch zum DaimlerChrysler-Konzern gehört. In gewisser Hinsicht war die Vermählung mit Continental ein Befreiungsschlag, da sich der Hersteller so als unabhängiger Zulieferer breiter auf dem Markt aufstellen konnte. In Nürnberg waren damals 870 Frauen und Männer bei Temic beschäftigt, also deutlich weniger als halb so viele wie heute.

Das rasante Wachstum der vergangenen Jahre ist aus Firmensicht vor allem der Geschäftseinheit Getriebesteuerungen zu verdanken. Deren Chef Rudolf Stark sagt: „Mit dem Entwicklungszentrum wollen wir unseren großen Erfolg im Bereich der Getriebeelektronik fortsetzen und weiter ausbauen. Mit diesem neuen Zentrum zeigen wir nach außen hin noch stärker unser Profil als Entwicklungsstandort von weltweit gefragten Hightech-Produkten und unterstreichen zugleich unsere weiteren Wachstums-Ambitionen.“

Auch im Kampf um die besten Köpfe sei das ein Pluspunkt, so Stark. „Wir signalisieren damit, dass Continental in Nürnberg ein Arbeitgeber ist, der qualifizierten Mitarbeitern eine zukunftsorientierte und spannende Perspektive bietet.“

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