Conti schwimmt auf der Automatikwelle

22.2.2012, 12:00 Uhr
Conti schwimmt auf der Automatikwelle

© Günter Distler

Es sei nur noch eine Frage von Wochen, dass der 2000. Mitarbeiter am Standort in Nürnberg-Schafhof eingestellt werde, sagt Manager Rudolf Stark. Das entspricht einer Verdoppelung der Beschäftigtenzahl innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Und ein Ende der Expansion ist nicht abzusehen: Vor Weihnachten wurde das Fundament für ein neues Test- und Entwicklungszentrum gelegt. Im November dieses Jahres soll es eingeweiht werden. Den Planungen zufolge werden dort 200 Menschen beschäftigt sein.

Der Standort Nürnberg beherbergt zwei zentrale Kompetenzen innerhalb des Konzerns. Nürnberg ist weltweiter Hauptsitz der Geschäftsbereiche Getriebesteuerungen (Transmission), die Stark leitet. Die Hälfte der Nürnberger Mitarbeiter ist diesem Bereich zuzuordnen, davon allein 450 Mitarbeiter in der Entwicklung.

Die zweite zentrale Funktion heißt Hybrid- und Elektroantriebe (Hybrid Electric Vehicles), geführt von José Avila, der außerdem im Vorstand sitzt. Dieser Bereich beschäftigt rund 100 Mitarbeiter, die Lithium-Ionen-Batterien montieren — rund 15000 Stück pro Jahr.

Die Entwicklung und Fertigung von Getriebesteuerungen ist der am stärksten wachsende Bereich. Denn rund um den Globus, so Stark, wollen immer mehr Autofahrer einen Automatik-Wagen. Getrieben werde die Nachfrage vor allem von Nordamerika und Asien. Der Absatzmarkt weltweit wächst den Angaben zufolge zwischen acht und zehn Prozent. Mit ihren Automatikgetrieben beliefert die Continental AG nahezu alle Autohersteller international.

Ergänzung mit Schaeffler

Getriebe böten auch ein schönes Beispiel dafür, wie gut sich Conti und der Großaktionär Schaeffler ergänzten, erklärt Stark. Während Conti die intelligenten Steuerungen beiträgt, sozusagen das Gehirn, liefert die Marke Luk aus der Schaeffler-Familie die mechanische Kompetenz. „Bei dem Gemeinschaftsprojekt gibt es keine Überschneidungen.“ Allerdings gebe es auch keine Vermischung mit dem Anteilseigner. Stark: „Mit Schaeffler kooperieren wir wie mit einer externen Firma.“

Obwohl für Conti insgesamt noch keine Umsatzzahlen vorliegen, steuert der Konzern für 2011 wohl auf eine Umsatzmarke von 30 Mrd. € zu. Sicher ist hingegen, dass der Hannoveraner Konzern erstmals seit drei Jahren wieder eine Dividende zahlen will. Conti kommt auf einen Nettoertrag für die Anteilseigner von rund 1,2 Mrd. €. Vor einem Jahr lag der Gewinn bei 576 Mio. €, 2009 hatte Conti sogar noch 1,6 Mrd. € Verluste eingefahren.

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