Deutsche-Bank-Prozess: Ackermann weist Vorwurf zurück

18.5.2015, 14:38 Uhr
Deutsche-Bank-Prozess: Ackermann weist Vorwurf zurück

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Vor dem Landgericht München wurde am Montag, 13 Uhr, der Prozess gegen fünf Top-Banker der Deutschen Bank fortgesetzt. Nach Verzögerungen am vorangegangenen Prozesstag sollen Co-Chef Jürgen Fitschen und die anderen Angeklagten am dritten Verhandlungstag die Möglichkeit haben, sich zum Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs im Kirch-Verfahren zu äußern.

Geplant waren diese Erklärungen eigentlich schon vor knapp zwei Wochen. Verteidiger hatten aber bemängelt, dass die Staatsanwaltschaft sie zu kurzfristig mit neuen Ermittlungsergebnissen aus anderen Verfahren konfrontiert habe. Der Vorsitzende Richter Peter Noll hatte deshalb einen Verhandlungstag abgesetzt, um allen Beteiligten mehr Zeit für die Aktenlektüre zu geben.

Aussage von Josef Ackermann

Der ehemalige Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat den Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs im Kirch-Verfahren zurückgewiesen. Als erster von fünf angeklagten Top-Managern der Deutschen Bank gab Ackermann am Montag vor dem Landgericht München eine persönliche Erklärung zu den Anklagevorwürfen ab.

Darin betonte er, er habe in dem Prozess um Schadenersatzforderungen der Kirch-Gruppe vor vier Jahren nach bestem Wissen und Gewissen ausgesagt. Seine Aussage sei nicht mit den anderen Angeklagten abgestimmt oder eintrainiert gewesen. „Mir wurde nichts in den Mund gelegt.“

Die Anklage wirft Ackermann, seinem Vorgänger Rolf Breuer sowie dem amtierenden Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, und zwei weiteren Ex-Managern vor, nach einem gemeinsamen Tatplan vor Gericht die Unwahrheit gesagt zu haben, um Schadenersatzforderungen der Kirch-Erben abzuwehren. Letztlich wurde die Bank aber doch zur Zahlung verurteilt und einigte sich mit den Kirch-Erben auf eine Summe von 925 Millionen Euro. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe des Prozessbetrugs bereits vor Verhandlungsbeginn zurückgewiesen, sich vor Gericht aber noch nicht ausführlich äußern können.

Auch die anderen Angeklagten hatten den Vorwurf vor Prozessbeginn zurückgewiesen. Breuer will sich vor Gericht vorerst aber nicht äußern, kündigte sein Anwalt an. Die weiteren Angeklagten sollten am Montagnachmittag oder am Mittwoch die Gelegenheit für Stellungnahmen haben.

Dieser Artikel wurde am 18.05. um 14:43 Uhr aktualisiert.

 

 

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