EU-Kommission will Ein- und Zwei-Cent-Münzen abschaffen

28.1.2020, 10:58 Uhr

3,32 für Emmentaler, 1,99 für Chips - Solche Preise könnten künftig der Vergangenheit angehören. Die EU-Kommission plant einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Der Plan werde Mittwoch im Entwurf ihres Arbeitsprogramms erläutert. Verwiesen werden darin auf einen Bericht der Kommission von 2018, nach dem immer mehr Euro-Staaten dazu übergegangen seien, auf fünf Cent zu runden. Das spare Herstellungskosten für die Ein- und Zwei-Cent-Münzen, Aufwand beim Zählen sowie den Transport, zitiert die Zeitung aus dem Bericht.

Zudem hätten jährliche Umfragen der Kommission bei den Bürgern gezeigt, "dass es heute in keinem Land mehr eine Mehrheit für die Beibehaltung dieser beiden Stückelungen gibt", heißt es in dem Schreiben. Doch gegen den Plan formiert sich bereits Widerstand: "Was die Kommission unter dem harmlosen Namen 'einheitliche Rundungsregeln' plant, muss alle Alarmglocken schrillen lassen", sagt der CSU-Europa-Abgeordnete Markus Ferber. "Es darf hier keinesfalls der Einstieg in den Bargeldausstieg vorbereitet werden", betonte er.

Im vergangenen Mai hatte das Handelsforschungsinstitut EHI mitgeteilt, dass im stationären Einzelhandel ersmals mehr Geld per Giro- und Kreditkarte ausgegeben worden ist als in bar. Gerade bei kleinen Summen sei Bargeld aber das Zahlungsmittel erster Wahl.

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