Fipronil-Skandal: Millonen Eier landen im Müll

4.8.2017, 20:16 Uhr
Im Zuge der hohen Fipronil-Belastung werden derzeit Millionen Eier vernichtet.

© Huisman Media/dpa Im Zuge der hohen Fipronil-Belastung werden derzeit Millionen Eier vernichtet.

Der Skandal weitet sich immer weiter aus: Seitdem am Mittwoch bekannt geworden ist, dass belastete Eier auch in Bayern verkauft worden sind, steigen die Anzahl und auch die betroffenen Kennnummern, anhand derer die Herkunft nachvollzogen werden kann, stündlich: Am Donnerstag Abend meldete das Bayerische Landesamt für Lebensmittelsicherheit (LGL) noch fünf betroffene Chargen, die im Freistaat aus dem Verkehr gezogen wurden, am Freitagnachmittag waren es bereits 14. Wie viele Eier letztlich betroffen sind, dazu äußerte sich das LGL am Freitag nicht.

Bis Donnerstagabend waren jedoch bereits mindestens 268.000 verseuchte Eier aus den Niederlanden (Kennzeichnung NL) nach Bayern geliefert und im Handel angeboten worden. Belastete Eier aus Deutschland (DE) sind laut LGL nach aktuellem Stand in Bayern nicht in Discountern und Supermärkten angeboten worden. "Deutschlandweit wurden möglicherweise über zehn Millionen belastete Eier aus den Niederlanden in Supermärkten verkauft", sagte am Freitag der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne). Betroffen sind auch mindestens vier Betriebe in Niedersachsen. Höfe in Bayern seien nach ersten Erkenntnissen nicht tangiert.

Amt warnt vor Panikmache

Der Skandal um mit Fipronil-belastete Eier verunsichert die Verbraucher. Das Bayerische Landesamt für Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen versucht derweilen, die Bürger zu beruhigen. "Fipronil ist eigentlich ein Stoff, der zum Beispiel bei Katzen oder Hunden gegen Zecken und Flöhe verwendet wird", erklärt Katrin Grimmer, Pressesprecherin beim LGL in Erlangen. Das Amt hatte nach eigenen Angaben am Mittwoch erfahren, dass belastete Eier auch nach Bayern geliefert worden sind und "sofort die Öffentlichkeit informiert". Derzeit untersucht das LGL Proben und will nächste Woche erste Erkenntnisse dazu veröffentlichen.

Doch nicht nur Eier, sondern auch verarbeitete Produkte, wie zum Beispiel Nudeln, sind betroffen: "Nach derzeitigem Kenntnisstand wird Fipronil durch Verarbeitung wie Kochen oder Braten nicht abgebaut. Daher werden für verarbeitete Erzeugnisse im Moment gleiche Fipronilgehalte wie für unverarbeitete Eier angenommen. Aktuell liegen uns aber keine Daten zu Fipronilgehalten in Produkten vor, die belastete Eier enthalten und daher können wir hierzu keine konkrete Aussage machen", erklärt das BfR. Derzeit gebe es laut LGL keine Empfehlungen, auf weiterverarbeitete Produkte zu verzichten.

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