Ifo-Chef fordert Winkelmann zu teilweisem Verzicht auf

21.10.2017, 11:06 Uhr
Ifo-Chef fordert Winkelmann zu teilweisem Verzicht auf

© Alban Grosdidier (dpa)

„Es ist verständlich, dass Arbeitnehmer, die durch eine Unternehmenspleite ihren Arbeitsplatz verlieren, empört sind, wenn sie hören, dass Manager vertraglich so abgesichert sind, dass sie Millionen erhalten“, sagte Fuest.

„Meines Erachtens wäre es anständig, dass Manager in diesen Fällen freiwillig zumindest auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten“, sagte der Ifo-Chef. „Millionen zu kassieren während die eigenen Mitarbeiter arbeitslos werden, ist sicherlich kein vorbildhaftes Verhalten.“ Von der Insolvenz von Air Berlin sind mehrere tausend Mitarbeiter betroffen.

Winkelmann war im Februar vom Lufthansa-Konzern nach Berlin gekommen. Für ihn wurde laut Geschäftsbericht von Air Berlin vereinbart, dass er auch im Falle einer ordentlichen Kündigung sein Grundgehalt von 950.000 Euro im Jahr bis Anfang 2021 bekommt. Für das erste Jahr wurde zudem ein Mindestbonus von 400.000 Euro festgesetzt. Die Zahlungsverpflichtungen wurden durch eine Bankgarantie von bis zu 4,5 Millionen Euro abgesichert.

Politiker von Union, SPD und Grünen warfen Winkelmann bereits unethisches Verhalten vor. Der neue SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider sprach von einer „erschreckenden Raffke-Mentalität“.

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