Mega-Offensive der Bahn: In Fürth halten bald wieder IC

18.3.2015, 18:41 Uhr
Auch der Bamberger Hauptbahnhof profitiert von den Maßnahmen der Bahn.

© dpa Auch der Bamberger Hauptbahnhof profitiert von den Maßnahmen der Bahn.

Die Bahn sagt der Fernbus-Konkurrenz den Kampf an: Insgesamt 25 Orte werden neu ans Netz der Intercitys angeschlossen. Unter anderem werden Fernverkehrszüge auch wieder in Fürth halten.

Nürnberg, das ab Ende 2017 ohnehin schon von der neuen Hochleistungsstrecke nach Berlin profitieren wird, bekommt zusätzliche Halte. Ab 2018 soll von hier aus stündlich ein IC Richtung Stuttgart fahren, bis spätestens 2030 auch ein IC nach Jena und Leipzig. Auch Kommunen wie Würzburg und Bamberg sollen an das neue IC-Netz angebunden, die „Franken-Sachsen-Magistrale“ zwischen Dresden und Hof wieder von Fernverkehrszügen befahren werden.

Deutschlandweit werde es "keine weißen Flecken im Fernverkehr" mehr geben, versprach Personenverkehrs-Vorstand Ulrich Homburg. Bis alles umgesetzt ist, soll es allerdings 15 Jahre dauern.

Die Bahn will Kunden zurückholen, die sie zuletzt vor allem an die Fernbusse verlor. Die wachsende Konkurrenz belastet das Bahn-Ergebnis 2014 laut Konzernchef Rüdiger Grube mit rund 120 Millionen Euro. Die Bahn hatte deswegen schon die im Dezember übliche Preiserhöhung in der zweiten Klasse ausgelassen.

12 Milliarden Euro werden investiert

Durch das neue Fernverkehrs-Konzept will das Bundesunternehmen perspektivisch 50 Millionen zusätzliche Reisende im Jahr gewinnen. Die Bahn investiert dafür in den nächsten 15 Jahren insgesamt 12 Milliarden Euro - vor allem in neue Züge.

Bis 2030 sollen alle alten Intercitys durch neue Doppelstock-Züge abgelöst werden. Im kommenden Jahr sollen die neuen ICE-3 einsatzfähig sein, Ende 2017 auch die ersten der 130 ICx.

Auch bei den ICEs erweitert die Bahn das Angebot: Auf wichtigen Routen sollen sie bald zweimal stündlich fahren. Die Bahn schaffe so quasi eine superschnelle S-Bahn zwischen den Metropolen, sagte Homburg. Auf mehreren Verbindungen werden statt Intercitys künftig ICEs eingesetzt.

Sparpreise ab 19 Euro

Beim Service will die Bahn mit Fernbussen und Fliegern gleichziehen und - zumindest im ICE - kostenloses Drahtlos-Internet anbieten. Zusätzlich gibt es Entertainment-Angebot mit Filmen und Spielen. In allen Fernverkehrszügen sind Reservierungen künftig kostenlos.

Auch an den Preisen wird gedreht: Für Intercitys soll es im kommenden Jahr Sparpreise ab 19 Euro geben, die Reisende auch noch kurz vor Abfahrt kaufen können. Das Kernnetz werde nicht teurer, betonte Homburg. Es werde nur einen günstigeren Einstieg geben.

Mit den Fernbussen könne die Bahn preislich trotzdem nicht konkurrieren. "Wer ausschließlich preisorientiert entscheidet, wird immer im Fernbus die günstigere Alternative finden." Die Bahncard-Familie bleibt erhalten, wird aber um eine Variante mit dreimonatiger Laufzeit erweitert.

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