Verbessertes Geschäftsklima

Mittelstandsbarometer: Aufwärtstrend bei kleineren und mittleren Unternehmen

7.12.2022, 11:14 Uhr
Das Baugewerbe meldet eine moderate Besserung seiner Geschäfte. In anderen Bereichen ist die Geschäftslage weiter angespannt.

© Klaus Haag/imago images Das Baugewerbe meldet eine moderate Besserung seiner Geschäfte. In anderen Bereichen ist die Geschäftslage weiter angespannt.

Die Stimmung im Mittelstand scheint sich über alle Branchen hinweg weiter aufzuhellen. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen machte im November im Vergleich zum Vormonat einen Satz nach oben. Grund dafür ist vor allem ein deutlicher Anstieg der Geschäftserwartungen, besonders bei den Einzelhandelsunternehmen. Hier war die Stimmung zuvor besonders schlecht, aber die Entlastung der Konsumenten durch die Energiepreisbremse dürfte entsprechend honoriert werden.

Doch die Geschäftslage im Mittelstand ist weiter angespannt. Einzig das Bauhauptgewerbe, dessen Lage sich angesichts der Zinswende schon seit Februar im Abwärtstrend befindet, meldet im November eine moderate Besserung seiner Geschäfte.

Ebenso zeigen sich die Großunternehmen im November besser gestimmt als noch im Vormonat. Treiber sind auch hier weniger pessimistische Geschäftserwartungen. Mit Blick auf die Inflationsentwicklung ist es erfreulich, dass die Absatzpreiserwartungen weiter abnehmen. Ein Grund könnte auch hier die Energiepreisbremse sein, die Preiserhöhungen aufgrund von steigenden Energiekosten künftig reduziert.

Entlastungspakete zeigen Wirkung

Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im November lasse vermuten, dass viele Unternehmen sich wahrscheinlich auch aufgrund des jüngsten Entlastungspakets von den allergrößten Sorgen verabschieden, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Wenn neue Hiobsbotschaften ausbleiben, dann könnte sich in den nächsten Monaten die Trendwende bei den Geschäftserwartungen bestätigen."

Dennoch seien die Geschäftserwartungen aufgrund der großen strukturellen Herausforderungen aktuell noch in etwa so pessimistisch wie zu Beginn der Corona- oder Finanzkrise. Es bleibe vor allem bei den Unternehmen, in die eigene Energieeffizienz zu investieren, sagt Geib. Für die konjunkturelle Entwicklung rechne sie für 2023 "lediglich" mit einer Schrumpfung der deutschen Wirtschaftsleistung um ein Prozent.

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