Börsengang

Nürnberger Software-Entwickler geht an die Börse

18.5.2021, 11:14 Uhr
Suse wagt Gang an Frankfurter Börse.

© Suse Software Solutions Suse wagt Gang an Frankfurter Börse.

Damit liegt der Angebotspreis am unteren Ende der geplanten Preisspanne von 29 bis 34 Euro pro Aktie. „Der Börsengang ist ein wichtiger strategischer Schritt für Suse. Er gibt uns langfristige finanzielle und strategische Handlungsfreiheit und ermöglicht es uns, weiterhin unsere organischen und inorganischen Wachstumsziele zu verfolgen", sagt Suse-Vorstandschefin Melissa Di Donato, die vor zwei Jahren von SAP zu Suse wechselte.

Sie habe sich daher entschieden, mehr als 80 Prozent ihres im Börsenprospekt veröffentlichten Nettoerlös in den Börsengang zu investieren. Das entspricht Suse-Aktien im Wert von mehr als acht Millionen Euro. Allein namhafte Investoren wie der US-Investor Capital Research und der Staatsfonds von Singapur, GIC, zeichneten Suse-Papiere für zusammen rund 340 Millionen Euro. Am 19. Mai ist das Börsendebüt geplant.

Anwendungen für Linux

Mit rund 2000 Mitarbeitern setzte das Unternehmen mit Sitz in Nürnberg und seinem Eigentümer, der schwedische Finanzinvestor EQT, im Geschäftsjahr 2019/20 vor allem mit Anwendungen für das Linux-Betriebssystem 447 Millionen Dollar um.

EQT stieg vor drei Jahren bei Suse ein und zahlte damals gut zwei Milliarden Euro. Den Schweden gehören nach dem Börsendebüt immer noch mehr als drei Viertel der Suse-Aktien; der Rest der Aktien soll nach dem Börsengang im Streubesitz sein. "Die Reaktion der Investoren unterstreicht Suses differenzierte Marktposition und ihr Zukunftspotential", sagt Johannes Reichel, Partner bei EQT Partners. "Insbesondere der globale Digitalisierungstrend eröffnet enorme Chancen für Suse. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Melissa und ihrem Team, um diese Wachstumschancen in den kommenden Jahren wahrzunehmen."

Verbreitet im Alltag

Das Nürnberger Software-Unternehmen wurde 1992 von Studenten gegründet, die das wirtschaftliche Potenzial des lizenzfreien, kostenlosen Betriebssystems Linux mit dem Pinguin-Maskottchen erkannten. Weit verbreitet ist die freie Software vor allem im Alltag: in Smartphones, in Kaffeemaschinen, in Navigationssystemen und Flugzeugen, bei Banken und Versicherungen. Googles Android-Betriebssystem basiert zum Beispiel auf Linux.

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