Osteuropa setzt auf Medikamente von Bionorica aus Neumarkt

6.3.2020, 17:34 Uhr
Sinupret zählt zu den Verkaufsschlagern des Neumarkter Herstellers Bionorica.

© PR Sinupret zählt zu den Verkaufsschlagern des Neumarkter Herstellers Bionorica.

Mit Husten, Schnupfen und Harnwegsinfektionen kennt sich das Pharmaunternehmen aus der Oberpfalz aus. Seit vielen Jahren wandern die Bionorica-Produkte immer öfter über die Verkaufstische in den Apotheken. Denn die Medikamente, die ganz auf pflanzliche Wirkstoffe setzen, kommen bei den Verbrauchern gut an. Immer mehr Menschen vertrauen auf die heilende Kraft von Enzian-Wurzeln, Holunderblüten, Eisenkraut, Ampferkraut und Schlüsselblumenblüten.

Davon profitiert das Unternehmen stärker als seine Wettbewerber: In Deutschland stammt jede sechste Packung mit pflanzlicher Arznei mittlerweile aus dem Hause der Neumarkter.

Fast ein Drittel des Umsatzes in Russland

Sehr gefragt sind Mittel wie Sinupret und Bronchipret, aber auch in Osteuropa. Der Grund: Die Region sei durchseucht von Resistenzen, weil dort viel zu viel Antibiotika verschrieben werde, so Michael A. Popp, Vorstandsvorsitzender und Alleineigentümer. Um dem entgegenzuwirken, verschreiben viele Mediziner nun Naturheilmittel.

Sie können sich dabei mittlerweile sogar auf eine klinische Studie stützen. Die hat nach Firmenangaben bewiesen, dass das Bionorica-Mittel Canephron bei simplen Harnwegsinfektionen einem Antibiotikum nicht unterlegen sei. So kommt es, dass die Oberpfälzer in Polen kräftig zulegen, in der Ukraine 2019 so viel Umsatz wie nie zuvor gemacht haben und in Russland die Umsatzschwelle von 100 Millionen übersprungen haben.

Das ist fast ein Drittel des gesamten Umsatzes im vergangenen Jahr. Bionorica erzielte mit 1822 Beschäftigten – davon 954 in Deutschland – 333,5 Millionen Euro und damit 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das verkaufte Cannabisgeschäft ist hier herausgerechnet. Zum Gewinn macht der Pharmahersteller traditionell keine Angaben. Nach Angaben des Bundesanzeigers hat Bionorica im Jahr 2018 einen Jahresüberschuss von 37,6 Millionen Euro erzielt.