Produkte verschwinden: Edeka legt sich mit Nestlé an
17.2.2018, 16:44 UhrSeit einigen Tagen bestellt der europäische Einkaufsverbund Agecore über 150 Produkte des Herstellers mit Marken wie Maggi, Thomy und Nescafé nicht mehr nach und will so niedrigere Preise erzwingen. Wie die Lebensmittel-Zeitung, ein Fachjournal für den deutschen Einzelhandel, meldet, bemängelt das Bündnis von Händlern wie Edeka, Intermarché und Coop Schweiz, dass Nestlé die Konkurrenz preisgünstiger beliefere.
Die Supermarkt-Ketten demonstrieren Entschlossenheit: Edeka hat angeblich seinen Einzelhändlern bereits eine Liste mit den Produkten übermittelt. Für alle Kategorien wie Wagner Pizza und Vittel-Wasser gebe es Alternativen im Sortiment. Zudem sollen etwa Thomy-Salatsoßen mit Rabatt verramscht werden – ein Angriff auf den Markenwert.
Die Kampfansage von Agecore ist ein herber Rückschlag für Nestlé, macht der weltgrößte Lebensmittelkonzern doch rund zwei Milliarden Euro Umsatz mit diesem seit drei Jahren bestehenden Einkaufsverbund. Dennoch bleibt der Marktführer offenbar unbeugsam.
Es ist nicht der erste Konflikt in der internationalen Lebensmittelbranche: Zum Beispiel duellierte sich Edeka im vergangenen Jahr mit Mars und ließ einige Wochen lang das Tierfutter des US-Konzerns aus den Regalen verschwinden. Und 2015 verschwand zeitweise Pizza von Dr. Oetker und Joghurt von Müller aus dem Sortiment von Real. Der Handel kann starken Druck ausüben, weil die vier großen Spieler - Edeka, Rewe, Aldi und Lidl – vielen Herstellern gegenüberstehen, die um Platz in den Supermarktregalen rangeln.
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