Schaeffler ist auf Umweltkurs und will Schulden abbauen

22.4.2016, 17:37 Uhr
Am Freitag lud Schaeffler zur ersten Aktionärs-Hauptversammlung.

© Daniel Karmann (dpa) Am Freitag lud Schaeffler zur ersten Aktionärs-Hauptversammlung.

Schaeffler will sich in den kommenden Jahren zum Systemhersteller wandeln. Dabei liege ein Hauptaugenmerk auf der Entwicklung von umweltfreundlichen Antrieben, sagte Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Freitag in Nürnberg in der Frankenhalle bei der ersten öffentlichen Hauptversammlung nach dem Börsengang. "In Zukunft werden wir uns noch stärker als bisher mit der Hybridisierung und Elektrifizierung von Antrieben beschäftigen." Ein gutes halbes Jahr ist der Autozulieferer Schaeffler an der Börse.

Die Anleger des im SDax notierten Börsenneulings erhalten eine Dividende in Höhe von 35 Cent pro Vorzugsaktie sowie eine Sonderdividende in Höhe von 15 Cent pro Aktie. "Für die nächsten Jahre haben wir uns vorgenommen, kontinuierlich Dividenden in dieser Größenordnung auszuschütten“, sagte Rosenfeld vor knapp 500 Aktionären. Rosenfeld nährte die Hoffnungen auf einen baldigen Aufstieg in den MDax.

Einmalige Sonderzahlung

Die Sonderzahlung sei jedoch eine einmalige Sache aufgrund des erfolgreichen Börsengangs. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, begrüßte den Börsengang von Schaeffler: "Sie bereichern den Kurzettel enorm. Bislang stand Herzogenaurach für Puma und Adidas, die müssen sich nun warm anziehen."

Die Struktur- und Refinanzierungsmaßnahmen der letzten Jahre seien abgeschlossen, sagte Vorstandschef Rosenfeld. "Wir können uns nunmehr vollständig auf das operative Geschäft konzentrieren."

Die Conti-Übernahme zu Beginn der Finanzkrise 2008 hatte Schaeffler beinahe in den Ruin getrieben. Die Franken drückten daraufhin gut 12 Milliarden Euro Schulden, zuletzt betrug der Schuldenstand 4,9 Milliarden Euro. Bis 2018 will Schaeffler eine weitere Milliarde Euro aus eigener Kraft tilgen. Ein weiterer Schuldenabbau über den Kapitalmarkt ist laut Rosenfeld nicht vorgesehen. "Es sind keine weiteren Aktien geplant."

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