Schlecker: Wirtschaftsprüfer wollen eigenes Verfahren

20.3.2017, 12:15 Uhr
Anton (r) und Meike Schlecker vor dem Landgericht Stuttgart. Der Prozess wurde am Montag fortgesetzt.

© Lino Mirgeler/dpa Anton (r) und Meike Schlecker vor dem Landgericht Stuttgart. Der Prozess wurde am Montag fortgesetzt.

Im Bankrottprozess gegen Anton Schlecker vor dem Landgericht Stuttgart hat am Montag einer der beiden mitangeklagten Wirtschaftsprüfer die Abspaltung ihres Verfahrens von dem der Schlecker-Familie gefordert. Die Vorwürfe der Anklage wies er zurück. Die beiden Wirtschaftsprüfer sollen die Bilanzen für die Jahre 2009 und 2010 trotz Unstimmigkeiten abgenickt haben. Dabei geht es etwa um die Frage, ob eine sogenannte Stille Beteiligung von Schleckers Kindern fälschlicherweise als Eigenkapital ausgewiesen worden war. Eigenkapital wird wichtig, wenn Verluste ausgeglichen werden müssen.

Die Wirtschaftsprüfer betonen, es habe nicht den geringsten Anlass gegeben, an der Bilanzierungspraxis zu zweifeln.

In dem Prozess um die Insolvenz der Drogeriemarktkette im Jahr 2012 wirft die Anklage dem Gründer Anton Schlecker unter anderem vor, vorsätzlich Teile seines Vermögens im Wert von mehr als 25 Millionen Euro vor der Insolvenz beiseite geschafft zu haben. Mit auf der Anklagebank sitzen auch Schleckers Frau Christa sowie die beiden Kinder Meike und Lars. Bislang ist der Prozess bis Oktober angesetzt. Der Vorsitzende Richter hatte aber bereits angekündigt, mehr Zeit zu benötigen.

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