Siemens baut Stellen ab: Das passiert in Frankens Werken

17.11.2017, 06:00 Uhr
Der Siemens-Konzern hat Details zum geplanten Stellenabbau in der Kraftwerks- und Antriebssparte bekannt gegeben.

© dpa Der Siemens-Konzern hat Details zum geplanten Stellenabbau in der Kraftwerks- und Antriebssparte bekannt gegeben.

Nach wochenlangem Warten hat Siemens das Geheimnis gelüftet, was mit der Problem-Geschäftssparte Power & Gas (PG) geschehen soll. Und tatsächlich, wie befürchtet, werden in Deutschland auch ganze Standorte geschlossen.

In Summe beläuft sich die Zahl der weltweit bei PG betroffenen Arbeitsplätze auf rund 6100. In Deutschland ist eine Anpassung um rund 2600 Stellen geplant. Die Pläne sehen vor, die Standorte Görlitz (aktuell rund 720 Arbeitsplätze) und Leipzig (etwa 200 Arbeitsplätze) zu schließen. Zudem soll das Lösungsgeschäft (Solutions) der Standorte Offenbach und Erlangen zusammengelegt werden. Durch diese drei Maßnahmen sollen insgesamt 1600 Stellen entfallen. Für den Standort Erfurt werden mehrere Optionen geprüft wie beispielsweise ein Verkauf. Darüber hinaus sollen etwa 640 Stellen in Mülheim an der Ruhr und etwa 300 in Berlin wegfallen.

Doch auch bei Process Industries and Drives (PD) ist noch nicht das Ende des Arbeitsplatzabbaus erreicht. "Da kommt noch was nach", hatte kürzlich schon ein Betriebsrat des Nürnberger Werks in der Vogelweiherstraße vermutet. Zu Recht. Bei den Nürnberger Managementgesprächen der Nürnberger Nachrichten und der Universität Erlangen-Nürnberg bestätigte Siemens-Personalvorstand Janina Kugel am Donnerstagabend, dass noch einmal 108 Stellen in Nürnberg wegfallen sollen. In Erlangen seien 124, hier PG und PD zusammengezählt.

Dafür trifft es andere in der Antriebsssparte, vor allem diejenigen, die große Motoren fertigen. "Auch hier sind weitere Anpassungen notwendig, die in Summe rund 760 Stellen in Deutschland betreffen", teilte Siemens mit. "Der Schwerpunkt liegt hier aufgrund ungenügender Auslastung und einem negativen Geschäftsausblick auf  dem Dynamowerk in Berlin, dessen Fertigungskapazitäten in den PG-Werken in Mülheim an der Ruhr und Erfurt gebündelt werden sollen.

Durch diese Maßnahme ist in Berlin der Abbau von rund 570 Stellen geplant. Eine Schließung des Standortes Berlin ist jedoch nicht vorgesehen. Den Planungen zufolge sollen vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Engineering, Service und Vertrieb Arbeitsplätze in Berlin verbleiben."

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