Streiks bei Edeka und der Metro: Auch Filialen in der Region betroffen

2.5.2019, 06:24 Uhr
Unter dem Motto "Wir sollen das jetzt ausbaden – nein danke" wollen die Beschäftigten von Metro und Edeka darauf aufmerksam machen, dass bereits jetzt die Mehrheit von ihnen massiv von Altersarmut gefährdet ist.

© Federico Gambarini (dpa) Unter dem Motto "Wir sollen das jetzt ausbaden – nein danke" wollen die Beschäftigten von Metro und Edeka darauf aufmerksam machen, dass bereits jetzt die Mehrheit von ihnen massiv von Altersarmut gefährdet ist.

"Respekt und Wertschätzung für die Leistung der Großhandelsbeschäftigten", darum geht es den Teilnehmern der Streiks, die am Donnerstag im Laufe des Tages stattfinden sollen. Nach Meinung von Verdi muss sich das auch bei den Entgelten und Ausbildungsvergütungen der Angestellten von Großhändlern widerspiegeln. Dies veranlasste die bayerische Tarifkommission einstimmig, eine Erhöhung der Entgelte um 6,5 Prozent für die anstehende Tarifrunde zu fordern.

"Bei der ersten Tarifverhandlung am 8. April gab es keinerlei Angebot von Seiten der Arbeitgeber", kritisiert Rita Wittmann, Gewerkschaftssekretärin und Streikleiterin von Verdi Mittelfranken. Um jetzt den Druck in der zweiten Verhandlung am 10. Mai zu erhöhen, planen die Beschäftigten von Metro und Edeka, gemeinsam auf die Straße zu gehen - am Donnerstag, den 2. Mai.

"Schwer, noch Kollegen zu finden"

Unter dem Motto "Wir sollen das jetzt ausbaden – nein danke" wollen die Beschäftigten von Metro und Edeka darauf aufmerksam machen, dass bereits jetzt die Mehrheit von ihnen massiv von Altersarmut gefährdet ist, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Und das, obwohl viele von ihnen einen Vollzeitjob bei einem tarifgebundenen Unternehmen haben. "Deshalb ist dieser Streik auch im Kampf für ein würdevolles Leben im Alter elementar wichtig", betont Wittmann. Immerhin befände man sich in einem der reichsten Länder der Erde.

"Die Beschäftigten helfen durch ihre Arbeit dabei, dass die Konzerne jedes Jahr neue Rekordgewinne erwirtschaften, aber bei den Beschäftigten selbst wird gespart, wo es nur geht", so Wittmann. Diese Konzernstrategie wolle man nicht länger ausbaden und anfangen, sich zu wehren. Bei den aktuellen Gehältern im bayerischen Großhandel sei es fast schon unmöglich, neue Kollegen zu finden. "Nicht mal Leiharbeitsfirmen wollen oder können uns noch Leute schicken", erläutert Stefan Wiesenbacher, BR-Vorsitzender bei Edeka in Sachsen bei Ansbach. Umstände, die sich nun ändern sollen. Deshalb gehe man auf die Straße.

"Ich bin mir sicher, wenn sich die Arbeitgeber am 10. Mai bei der zweiten Tarifverhandlung nicht einen ordentlichen Ruck nach vorne bewegen, werden noch mehr Kollegen mit uns auf die Straße gehen", meint Gabriele Ziegler, die Streikleiterin in Mittelfranken.

Geplanter Ablauf in Nürnberg

Es werden laut Verdi circa 200 Streikende am Kornmarkt erwartet. Zum Streik aufgerufen werden zunächst die Beschäftigten der Nürnberger Metro-Läden in Buch und Eibach, sowie vom Edeka-Lager in Sachsen bei Ansbach. Am Nachmittag werden dann zusätzlich die Beschäftigten des Edeka-Lagers in Schwabach in den Streik miteinbezogen. Während der Niederlegung der Arbeit soll dann darüber abgestimmt werden, ob der Streik auch noch auf den 3. Mai ausgeweitet wird.

Die Streikenden planen unter anderem gegen 10 Uhr eine kleine Schaumparty vor dem Gewerkschaftshaus. Gegen 10.30 Uhr startet ein Demonstrationszug, der am Christlichen Verein Junger Menschen Nürnberg e.V. (CVJM) am Kornmarkt beginnt und durch die Innenstadt wandern soll. Die geplante Rückkehr zum Kornmarkt ist gegen 11 Uhr.

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