Traumnoten! Erlangen räumt bei Städte-Studie ab

8.11.2018, 18:56 Uhr
Erlangens Wirtschaftskraft und die gute medizinische Versorgung überzeugen im Ranking.

© Bernd Böhner Erlangens Wirtschaftskraft und die gute medizinische Versorgung überzeugen im Ranking.

In Erlangen lässt es sich gut leben, dies zeigt sich erneut beim jährlichen Städtevergleich der Wirtschaftswoche und des Internet-Portals Immobilienscout24. Für die Untersuchung hat die Gesellschaft IW Consult des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft unter anderem die aktuelle Wirtschaftskraft, Veränderungsraten bestimmter Indikatoren sowie Zukunftsperspektiven oder auch die Lebensqualität aller kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern genau unter die Lupe genommen. Die Studie fasst viele Daten zusammen und zeigt, wo es sich in Deutschland am besten arbeiten, leben oder auch investieren lässt.

Immer wieder findet sich Erlangen auf vorderen Plätzen. Beim Niveauranking, das den aktuellen Stand zeigt und unter anderem auf eine große Wirtschaftskraft, einen starken Immobilienmarkt und auf eine gute medizinische Versorgung schließen lässt, erreicht Erlangen genau wie im vergangenen Jahr wieder Platz vier.

München siegt

Auch an der Spitze gab es keine Veränderungen: Die bayerische Landeshauptstadt München landet hier das sechste Jahr in Folge auf dem Siegertreppchen, gefolgt wie schon 2017 von Ingolstadt und Stuttgart. Unter den besten zehn der 71 kreisfreien größeren deutschen Städte sind zudem Wolfsburg, Frankfurt, Regensburg, Ulm, Darmstadt und auch Würzburg zu finden. Auch Nürnberg (Rang 20) und Fürth (26) schneiden nicht schlecht ab. Fürth gilt zum Beispiel als eine sehr sichere Stadt, als Stärke sehen die Autoren, dass es relativ wenige Straftaten gibt. Je 100.000 Einwohnern waren es im vergangenen Jahr 4627, womit es Fürth in diesem Teilbereich auf Rang 1 schafft.

Nürnberg punktet dagegen mit einer hervorragenden Aufklärungsquote bei Straftaten sowie einer guten Arbeitsplatzversorgung, die Trümpfe von Erlangen liegen vor allem in den Teilbereichen Arbeitsmarkt und auch Lebensqualität, hier ist die Stadt Spitzenreiter in Deutschland.

Doch nicht in allen Bereichen sieht es so rosig aus. Was die Dynamik, also die Entwicklung betrifft, sind Nürnberg (Rang 10) und Fürth (Rang 11) laut der Untersuchung deutlich besser als Erlangen, wo es stetig bergab geht: Von Rang acht (2016) auf aktuell Rang 30. Als Schwächen sehen die Autoren der Studie hier unter anderem die Entwicklung des Wohnungsneubaus und die Beschäftigungsrate von Frauen.

"Das heißt aber nicht, dass es insgesamt keine Verbesserungen gab, im Vergleich haben sich andere Städte aber stärker entwickelt als Erlangen. Bei einem guten Niveau ist es immer schwieriger, auch in der Dynamik gut abzuschneiden", erklärt Mitautorin der Studie Agnes Ricci vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (IW Consult). Nur München schaffe dies. Denn auch im Bereich der Dynamik ist die Landeshauptstadt Spitzenreiter. Vor Berlin und Ingolstadt.

Unangefochtener Spitzenwert

Dafür läuft es für Erlangen, was die Zukunft betrifft, richtig rund. Hier schafft es die Stadt auf Rang zwei und hat laut Studie großes Potenzial, so können unter anderem 33,2 Prozent der Beschäftigten einen akademischen Abschluss vorweisen, dies sei der unangefochtene Spitzenwert in ganz Deutschland.

Nürnberg landet im Bereich Zukunftsfähigkeit auf Rang 33 und Fürth nur auf Rang 61, also auf einem der hinteren Plätze. Spitzenreiter ist Darmstadt, genau wie Erlangen verfügt die Stadt über eine renommierte Universität. Der so genannter Zukunftsindex, bei dem unter anderem die Offenheit für Industrie 4.0, die Breitbandversorgung, die Zahl der Patentanmeldungen oder auch die Zahl der Opern- und Theaterbesuche eine Rolle spielen, ist seit 2015 zum Niveau- und Dynamikranking hinzugekommen.

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