TV-Werbung für Alkohol verführt Jugendliche zum Komasaufen
6.10.2015, 06:34 UhrBei den Befragten, die am wenigsten Werbung mit Alkohol sahen, hatten der Studie zufolge 6,2 Prozent mehr als fünf Rauscherlebnisse in dem Befragungszeitraum. Bei den Teilnehmern, die am häufigsten TV-Spots für Bier, Wein und Schnaps gesehen hatten, lag die Rauschquote bei 24 Prozent und damit vier Mal so hoch.
Die Langzeituntersuchung bestätigt nach Angaben der DAK-Gesundheit zudem, dass ein riskanter Alkoholkonsum ein verbreitetes Phänomen in Deutschland ist. Die Hälfte der teilnehmenden Schüler habe über ein erstmaliges Rauschtrinken - das sind mindestens fünf alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit - innerhalb von 30 Monaten berichtet. Elf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen gaben an, sie hätten sogar mehr als fünf Erfahrungen mit derartig massivem Alkoholkonsum.
"Unsere Studie zeigt, dass Alkoholwerbung von Jugendlichen nicht nur wahrgenommen wird", erklärte der Suchtexperte der DAK-Gesundheit, Ralf Kremer. "Die Werbung kann vielmehr als unabhängiger Risikofaktor für die Initiierung des häufigen Rauschtrinkens im Jugendalter angesehen werden." Die Krankenkasse und das IFT-Nord, die seit sechs Jahren auch eine gemeinsame Anti-Alkohol-Kampagne betreiben, plädierten für Werbeverbote und die Erziehung der Kinder zu einem kritischen Umgang mit den Werbespots.
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