Überraschender Vorstandswechsel bei Leoni

Nürnberg - Der Nürnberger Autozulieferer Leoni kommt nicht zur Ruhe: Mit Frank Hiller verlässt überraschend ausgerechnet der Vorstand das Unternehmen, der den angeschlagenen Bordnetzebereich sanieren sollte.

Hiller hatte die Leitung der Sparte bei Leoni erst Anfang 2016 mit der klaren Maßgabe übernommen, den unter anderem unter organisatorischen Mängeln leidenden Bereich Wiring Systems (W) wieder auf Vordermann zu bringen. Am Freitag teilte Leoni nun mit, der Aufsichtsrat habe einer Vereinbarung mit Hiller über dessen einvernehmliches Ausscheiden aus dem Vorstand Ende 2016 zugestimmt. Zuvor hatte Hiller dem Aufsichtsrat mitgeteilt, sein Vorstandsmandat nicht über das Ende der regulären Laufzeit seines Arbeitsvertrags zum Ablauf des Geschäftsjahres 2017 hinaus verlängern zu wollen.

Wie es in der Mitteilung weiter heißt, "ist die Restrukturierung des Bereichs Wiring Systems auf gutem Weg". Alle Programme würden planmäßig umgesetzt, so Werner Rupp, Aufsichtsratsvorsitzender der Leoni AG.

Er hat auch bereits einen Nachfolger aus der Automobilzulieferindustrie für Hiller verpflichtet. Über die Identität des Nachfolgers schweigt sich Leoni allerdings noch aus. Offenbar steht der Nachfolger noch bei seinem bisherigen Arbeitgeber  unter Vertrag.

Mehr zum Thema

Weitere Meldungen aus dem Ressort "Wirtschaft"

Leoni ist ein weltweit tätiger Anbieter von Drähten, optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen sowie zugehörigen Dienstleistungen für den Automobilbereich und weitere Industrien. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 75.000 Mitarbeiter in 32 Ländern und erzielte 2015 einen Konzernumsatz von 4,5 Mrd. Euro. Zuletzt hatte der Kfz-Zulieferer allerdings leicht gekriselt und weltweit rund 1100 Stellen gestrichen.

Ein Nachfolger von Frank Hiller ist bereits verpflichtet. Leoni trennt sich "einvernehmlich" vom alten Manager. © dpa