Wegen Corona: Insolvenzen betreffen mehr Arbeitnehmer

1.7.2020, 11:30 Uhr
Als Folge der steigenden Insolvenzen sind im Juni auch mehr Arbeitslose im Freistaat zu erwarten. Im Juni stieg die Arbeitslosenquote bundesweit um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent.

© imago images/Manfred Segerer Als Folge der steigenden Insolvenzen sind im Juni auch mehr Arbeitslose im Freistaat zu erwarten. Im Juni stieg die Arbeitslosenquote bundesweit um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent.

Zwar führte die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zu einem ganz leichten Rückgang um einen auf 223 Anträge von Unternehmen. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter vervierfachte sich aber im Vergleich zum Vorjahresmonat fast auf 3524, wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch mitteilte.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank deutlich: um 20 Prozent auf 373. Über alle Insolvenzen geht das Landesamt von Forderungen von 1,1 Milliarden Euro aus.

Fast die Hälfte der zahlungsunfähigen Unternehmen gab es in Oberbayern. Hier stieg die Zahl der Anträge auch am stärksten an: um 11 auf 107.

In Mittelfranken gab es mit 28 zwar die zweitmeisten Pleiten, hier sank die Zahl aber um fast ein Drittel auf 28. In Schwaben und der Oberpfalz stieg sie jeweils um 1 auf 27 beziehungsweise 21.

In Niederbayern gab es 18 Anträge - einen weniger als im Vorjahresmonat. Oberfranken verzeichnete 13 Anträge - ein Minus von 2. Die wenigsten Unternehmensinsolvenzen verzeichneten die Statistiker mit gleichbleibenden 9 in Unterfranken.

Mehr Arbeitslose in Bayern erwartet

Die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit legt am Mittwoch die Statistik zur Zahl der Arbeitslosen im Juni vor. Es wird wegen der Corona-Krise und ihrer Auswirkungen eine weitere Verschlechterung der Zahlen erwartet, obwohl im Juni saisonbedingt eigentlich sinkende Arbeitslosen üblich sind. Nach Meinung von Experten könnte sogar die Grenze von 300.000 Arbeitslosen gesprengt werden. Im Mai waren in Bayern gut 290.000 Personen ohne Job, die Arbeitslosenquote lag bei 3,8 Prozent.

Erwartet werden von der Regionaldirektion auch Zahlen zur Kurzarbeit im April. Insgesamt hatten 140.000 Betriebe für über zwei Millionen Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass nicht alle auch wirklich von dem Instrument Gebrauch gemacht haben.

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