Zum in die Luft gehen: Streit um Hubschrauberlandeplatz Rettelloh

19.2.2015, 18:24 Uhr
Der Robinson R44 beim Test vor einigen Wochen im Gewerbegebiet Rettelloh: Viele hörten den Flieger erst gar nicht kommen. Werner Iberler spricht von eineinhalb Minuten, die das Fluggerät bei einer Landung zu hören ist.

© Günter Distler Der Robinson R44 beim Test vor einigen Wochen im Gewerbegebiet Rettelloh: Viele hörten den Flieger erst gar nicht kommen. Werner Iberler spricht von eineinhalb Minuten, die das Fluggerät bei einer Landung zu hören ist.

Dass sein Vorhaben, im Gewerbegebiet einen Hubschrauber-Landeplatz zu bauen, Mitbürger derart in die Luft gehen lässt, damit hatte Werner Iberler wohl nicht gerechnet. Der Berufspilot, der sich bei der Bundeswehr als Heeresflieger eine fundierte Ausbildung holte und bei renommierten Unternehmen tätig war, wollte lediglich seinen Robinson R44, so heißt sein fliegender Viersitzer, näher vor die Haustüre holen. Iberler, der für die DRF Luftrettung am Nürnberger Flughafen im Einsatz ist, leistet sich als begeisterter Flieger mit drei Freunden diesen Helikopter in Privatbesitz. Der steht derzeit in Dippenricht und soll nun nach Rettelloh umziehen.

 

 

  „Der Lärm kann es nicht sein, den haben alle nicht gehört, als ich zur Probelandung kam – nun erschrickt also der Storch, wenn ich komme“, kommentiert er einen Leserbrief  vom Landesbund für Vogelschutz. „Wenn das so wäre, gäbe es in Europa keine Vögel mehr.“

 

"Überrumpelt gefühlt"

Die Gegner seines Landeplatzes hält das nicht davon ab, in Freystadt Unterschriften gegen ihn zu sammeln. Das schmerzt, das sieht man. Vor allem, weil er auch Anrufe von Freystädtern bekommt, die ihm sagen, sie hätten sich regelrecht überrumpelt gefühlt.

Solchen Bürgern rät er: „Dann sollen sie halt ihre Unterschrift zurückziehen, sie können sich gerne auch an mich wenden. “


Das Thema kommt nun in der nächsten Ratssitzung wieder zur Sprache. Wieder im nicht-öffentlichen Teil, denn es geht um ein privates Geschäft zwischen einem Bürger und der Kommune, heißt es dazu im Rathaus. Im ersten Anlauf war nur die Beratung auf der Tagesordnung gestanden. Der Rat hatte danach trotzdem abgestimmt. Doch das war nicht regelkonform. Nun also der zweite Anlauf.
Im ersten hatte sich eine klare Mehrheit für den Verkauf gefunden. Das Luftamt Nordbayern hat inzwischen schon signalisiert, ob des großen Rummels um das Lande-H eine Genehmigungsprozedur durchzuziehen, die die Qualität eines Planfeststellungsverfahrens hat. Mit öffentlicher Auslegung und allem, was dazu gehört.

 

1 Kommentar