Das Delfin-Dilemma

„Das Delfin-Dilemma“: Ein Podcast über Tierliebe, Artenschutz, Flipper, Fehlschläge und Roboter

Carolin Heilig

Volontärin

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9.4.2024, 14:03 Uhr
Delfine bei einer Show im Nürnberger Tiergarten. Ist das auch weiterhin zeitgemäß?

© imago images/Karina Hessland Delfine bei einer Show im Nürnberger Tiergarten. Ist das auch weiterhin zeitgemäß?

Deutschlandweit gibt es nur noch zwei Delfinarien – eines davon ist in Nürnberg.

Um die Delfinhaltung gibt es eine anhaltende Debatte. Sie ist mal leiser und mal lauter. Die Meinungen zu diesem Thema gehen weit auseinander. Der Titel des neuen Podcasts vom Verlag Nürnberger Presse (VNP) lautet „Das Delfin-Dilemma“ und ist Programm.

Auf der einen Seite stehen die Zoos und Tiergärten. Sie argumentieren, dass Delfine in „menschlicher Obhut“ einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und zur Forschung erfüllen. „Ich sehe grundsätzlich kein Argument gegen die Delfinhaltung“, sagt zum Beispiel Guido Dehnhardt, der an der Universität Rostock zum Verhalten von Meeressäugern forscht und seit Jahrzehnten eng mit dem Tiergarten Nürnberg zusammenarbeitet.

„Bis das letzte Delfin-Gefängnis in Europa geschlossen ist“

Auf der anderen Seite stehen die Aktivisten und Aktivistinnen. Sie fordern Freiheit für die Delfine, weil sie überzeugt sind, dass die empfindsamen Tiere in den Becken nicht artgerecht gehalten werden, kein gutes Leben führen und zur Unterhaltung ausgenutzt werden. Und sie würden sich im Kampf für die Delfinfreiheit sogar immer wieder einsperren lassen, „bis das letzte Delfin-Gefängnis in Europa geschlossen ist“, sagt Sandra Gabriel von der Tierschutzorganisation „Save the Ocean“.

Filme, wie „Flipper“, brachten die Delfine in die Wohnzimmer und die Herzen der Menschen. Die Menschen lieben Delfine, trotzdem sperren sie sie ein – auch zur Unterhaltung. Warum ist das so? Was treibt Aktivisten an, bis zum äußersten zu gehen, wenn sie für die Freiheit der Delfine kämpfen? Und wie geht es den Delfinen im Nürnberger Delfinarium wirklich?

Vergangenheit der Delfinhaltung: „Was wussten wir denn?“

Der Podcast blickt in die Vergangenheit der Delfinhaltung in Nürnberg. Die Anfänge waren von Fehlern geprägt, gibt der ehemalige Cheftrainer Hans-Jürgen Klinkert zu: „Was wussten wir denn? Wir wussten, dass Delfine im Wasser leben und dass die was zu fressen brauchen. Mehr wusste man nicht.“ Und der Podcast blickt in die Zukunft der Delfinhaltung: Wie könnte ein Delfinarium im Jahr 2070 aussehen? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich der neue Podcast des Verlags Nürnberger Presse.

„Das Delfin-Dilemma“ ist eine Produktion von den Volontären und Volontärinnen des Verlags Nürnberger Presse. Über sechs Wochen hinweg wurde an dem Projekt gearbeitet. Teams kümmerten sich um die verschiedenen Teilaspekte des Podcasts von der Recherche über das Schreiben der Skripte bis zur Abschlussproduktion.

Die ersten Folgen ab dem 16. April

Entstanden sind fünf Folgen eines Storytelling-Podcast. Jede Folge widmet sich einer Geschichte aus dem Delfinuniversum. Es geht um Hans-Jürgen Klinkert, der seit Eröffnung des Nürnberger Delfinariums 1971 dort als Cheftrainer arbeitete, Orca Keiko, der aus einem Vergnügungspark befreit wurde und zurück ins offene Meer durfte und Roger Holzberg, der in den USA an der Entwicklung eines Roboter-Delfins arbeitet.

Folge eins und zwei erscheinen am 16. April überall dort, wo es Podcasts gibt. Danach erscheint jeden Dienstag eine weitere Folge. Blicke hinter die Kulissen gibt es jederzeit auf unseren Social Media Kanälen.

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