Klinikum Bayreuth bekommt Interims-Chef

14.8.2014, 14:20 Uhr
Zwischen 2008 und 2011 soll es im Klinikum Bayreuth zu Behandlungsfehlern bei vier Neugeborenen gekommen sein. Ein Baby starb an den Folgen.

© dpa Zwischen 2008 und 2011 soll es im Klinikum Bayreuth zu Behandlungsfehlern bei vier Neugeborenen gekommen sein. Ein Baby starb an den Folgen.

Haun ist damit zum Interims-Chef ernannt worden. Er soll bis zur Berufung einer neuen Klinik-Spitze im Amt bleiben. Dabei muss er sich auch zusammen mit den einberufenen Untersuchungskommissionen um alle Vorwürfe wegen möglicher Behandlungspannen kümmern.

Wie die künftige Klinikleitung aussehen könnte, prüft der Aufsichtsrat im Moment. Sicher ist aber wohl, dass die Geschäftsführung um medizinischen Sachverstand ergänzt werden soll. Nach Klinik-Angaben ist demnach eine Doppelspitze mit einem kaufmännischen und einem medizinischen Leiter oder eine Dreierspitze mit einem Pflegeexperten denkbar.

Grund für die Freistellung Roland Ranftls sei ein schwerwiegender Vertrauensverlust, wie eine Kliniksprecherin am Dienstag nach einer stundenlangen Krisensitzung erläuterte.

Der Geschäftsführer soll dem Krankenhaus einen strikten Sparkurs verordnet haben, der dem Vernehmen nach möglicherweise zu Behandlungspannen geführt haben könnte.

Hintergrund sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Ein anonymer Hinweisgeber hatte angegeben, dass zwischen 2008 und 2011 insgesamt vier Babys in dem Krankenhaus falsch behandelt worden seien. Ein Baby soll in der Folge gestorben sein, drei Neugeborene sollen schwerwiegende Dauerschäden davongetragen haben.

Der Artikel wurde am Donnerstag, 14. August, um 14.20 Uhr aktualisiert.

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